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Presseinformation: Auszeichnung für den Göttinger Chemiker Prof. Dr. Dietmar Stalke

Nr. 304/2005 - 23.09.2005

Arfvedson-Schlenk-Preis 2005 würdigt Arbeiten auf dem Gebiet der Lithiumchemie
(pug) Der Göttinger Chemiker Prof. Dr. Dietmar Stalke hat den Arfvedson-Schlenk-Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lithiumchemie erhalten. Der Wissenschaftler, der am Institut für Anorganische Chemie der Georg-August-Universität lehrt und forscht, arbeitet an der Strukturaufklärung von Lithiumverbindungen und leitet daraus ihre Reaktivität ab. Auf der Grundlage seiner Forschung werden neue effiziente Herstellungsmethoden entwickelt. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in Zusammenarbeit mit der Chemetall GmbH vergeben. Die Verleihung des diesjährigen Preises fand am 14. September 2005 während der Jahreshauptversammlung der GDCh in Düsseldorf statt. Der Arfvedson-Schlenk-Preis erinnert an Gustav Arfvedson, der 1817 das Lithium entdeckte und damit eine weitere Lücke im Periodensystem der Elemente schloss, sowie an Wilhelm Schlenk (1879 bis 1943). Der Wissenschaftler forschte auf dem Gebiet der Organometallverbindungen und stellte die ersten Lithium-Kohlenstoff-Verbindungen her.
Lithium als das leichteste Metall ist sowohl als Bestandteil von Werk- als auch von Wirkstoffen vielfältig einsetzbar. Es findet Anwendung als Energiespeicher in Form von wiederaufladbaren Batterien, aber auch als Medikament gegen manische Depression. Verbindungen von Lithium und Kohlenstoff werden zum Beispiel bei der Herstellung von Autoreifen genutzt. „Bei der Suche nach maßgescheiderten Werk- und Wirkstoffen werden die Synthesestrategien immer umfangreicher, so dass die Sturkturinformationen über die beteiligten Vorstufen zunehmend an Bedeutung gewinnen“, betont Prof. Stalke. „Die Eigenschaftsprofile der gewünschten Materialien lassen sich nur aufgrund der Strukturkenntnis modifizieren.“ Der Wissenschaftler hat in Göttingen als Koordinator das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwerpunktprogramm „Experimentelle Elektronendichte als Schlüssel zum Verständnis chemischer Wechselwirkungen“ etabliert. Kooperationspartner sind unter anderem Großforschungseinrichtungen wie die Forschungsneutronenquelle FRM-II in Garching und das Deutsche Elektronen-Synchroton (DESY) in Hamburg.
Dietmar Stalke wurde 1958 in Melle geboren. Er studierte Chemie und Philosophie an der Universität Göttingen, an der 1987 auch promoviert wurde. Postdoktoranden-Aufenthalte führten ihn an die Universitäten Erlangen und Cambridge (Großbritannien). 1993 habilitierte sich der Wissenschaftler in Göttingen und nahm 1995 einen Ruf an die Universität Würzburg an. Von dort wurde er im April 2005 an die Georgia Augusta zurück berufen.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein Foto von Prof. Stalke kann digital in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Dietmar Stalke
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Chemie
Institut für Anorganische Chemie
Tammannstraße 4, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3000, Fax (0551) 39-3373
e-mail: dstalke@chemie.uni-goettingen.de
Internet: www.stalke.chemie.uni-goettingen.de