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Presseinformation: Forschungsprojekt: Schüler besser verpflegen mit Produkten aus der Region

Nr. 371/2005 - 07.11.2005

Agrarwissenschaftler untersuchen in Kooperation mit Schulen verschiedene Verpflegungsmodelle
(pug) Die Verwendung hochwertiger, in der Region produzierter Lebensmittel für Schulmahlzeiten untersuchen Wissenschaftler am Institut für Agrarökonomie der Universität Göttingen. Auf der Basis verschiedener Verpflegungsmodelle – eigene Schulküche, Catering oder Mischküche – entwickelt das Team unter Leitung von Prof. Dr. Achim Spiller Standards für den Einsatz regionaler Produkte in der Schulverpflegung und wird dazu einen Praxisleitfaden erarbeiten. Neben einer Verbesserung des Verpflegungsangebotes geht es dabei auch um die Förderung örtlicher Produzenten. Für die Mitarbeit an diesem Vorhaben konnten sieben Schulen in Göttingen und der Region gewonnen werden. Kooperationspartner sind das Landvolk und der Landfrauenverein Göttingen, die Landwirtschaftskammer Hannover und die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Das Bundesverbraucherministerium fördert das zweijährige Projekt „Regionale Verpflegung in Ganztagsschulen“ mit rund 200.000 Euro.
Die Ausweitung des Ganztagsangebotes stellt viele Schulen vor die Herausforderung, ihren Schülerinnen und Schülern eine gesunde und kostengünstige Mahlzeit anzubieten. „Mangelnde Personalkapazitäten, eine unzureichende Ausstattung und ungeklärte organisatorische Zuständigkeiten stellen jedoch häufig hohe Barrieren dar“, erläutert Oecotrophologin Maren Lüth, die das Projekt leitet. „Die Einbeziehung qualitativ hochwertiger Lebensmittel aus der Region kann in vielen Fällen die Schulverpflegung verbessern. Gleichzeitig stärkt die Versorgung von Schulmensen und Caterern örtliche Produzenten und eröffnet neue Formen der Zusammenarbeit. Mit unserem Forschungsvorhaben wollen wir die Vernetzung zwischen Schulen, Landwirten, Verbänden und Institutionen vor Ort fördern, neue Absatzwege für landwirtschaftliche Produkte schaffen und den Ausbau regionaler Vermarktungsstrukturen unterstützen.“
Die Projektpartner bringen dabei landwirtschaftliches, ernährungspädagogisches und betriebswirtschaftliches Know how in das Vorhaben ein: Die Verbraucherzentrale berät und schult das Verpflegungspersonal und informiert Eltern- und Schülervertreter. Den Kontakt zu Landwirten vermittelt das Landvolk, das auch Unterstützung beim Abschluss von Lieferverträgen und der logistischen Abwicklung leistet. Der Landfrauenverein übernimmt die Ernährungsbildung der Schüler und bietet dafür Unterrichts- und Kocheinheiten sowie Hofbesuche an. Für die Weiterbildung der Landfrauen und die Ausstattung mit Lehrmaterialien sorgt die Landwirtschaftskammer. Die wissenschaftliche Begleitforschung liegt beim Institut für Agrarökonomie. Neben einer betriebswirtschaftlichen Prozesskostenanalyse der unterschiedlichen Verpflegungsmodelle werden die Wissenschaftler auch die Zufriedenheit von Schülern und Eltern erfassen. Die Daten bilden die Grundlage für ein zielgruppenorientiertes Vermarktungskonzept.
Informationen im Internet können unter www.agrarmarketing.uni-goettingen.de abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Maren Lüth
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Institut für Agrarökonomie
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4827, Fax (0551) 39-12122
e-mail: mlueth@gwdg.de
Internet: www.agrarmarketing.uni-goettingen.de