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Presseinformation: Wissenschaft verantworten: Bischof Huber hält die „Göttinger Universitätsrede“

Nr. 397/2005 - 25.11.2005

Die Auftaktveranstaltung findet am 8. Dezember 2005 statt – Überlegung zur Ethik der Forschung
(pug) Zu einer neuen Veranstaltungsform, der „Göttinger Universitätsrede – Wissenschaft und Verantwortung“, lädt die Georgia Augusta am Donnerstag, 8. Dezember 2005, ein: Für die Auftaktveranstaltung in diesem Jahr konnte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Wolfgang Huber, gewonnen werden. Bischof Huber wird zum Thema „Wissenschaft verantworten – Überlegung zur Ethik der Forschung“ sprechen. Die Veranstaltung soll Studierende, Lehrende, Mitarbeiter und Alumni über Fakultätsgrenzen hinweg zusammenführen. Die „Göttinger Universitätsrede“ wird von der Sartorius AG (Göttingen) unterstützt. Sie findet im Zentralen Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben 5, Hörsaal 011, statt und beginnt um 17.15 Uhr. Zu diesem Vortrag ist auch die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Der Präsident der Universität Georg-August-Universität, Prof. Dr. Kurt von Figura wird die „Göttinger Universitätsreden“ eröffnen. Zur Einführung spricht anschließend Prof. Dr. Thomas Kaufmann, der auf dem Gebiet der Kirchengeschichte an der Göttinger Theologischen Fakultät lehrt und forscht. Nach dem Vortrag von Bischof Huber sind die Teilnehmer der Veranstaltung zu einem Empfang und zu Gesprächen im Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes eingeladen. „Mit den Göttinger Universitätsreden wollen wir hoch aktuelle Fragen von Wissen, Wirken und Verantwortung in den Mittelpunkt eines fächerübergreifenden Dialogs stellen, der alle Mitglieder unserer Hochschule ansprechen und zusammenführen soll“, betont Prof. von Figura. Als Referenten will die Georgia Augusta Persönlichkeiten gewinnen, die nicht nur durch ihre Reputation in der akademischen Welt, sondern auch durch ihre Beiträge zu den großen Debatten der Zeit Problemsicht und Denkweisen beeinflusst haben.
Der Titel der neuen Veranstaltungsreihe „Wissenschaft und Verantwortung“ verweist dabei auf den unauflösbaren Zusammenhang von Wissen und Gewissen, der in der Geschichte der Georg-August-Universität in besonderer Weise verankert ist. „Die Göttinger Sieben“ sind international zum Symbol geworden für das Aufbegehren des Gewissens gegen politische Macht. Sieben Professoren der Georgia Augusta, unter ihnen die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie der Physiker Wilhelm Weber, opponierten im Jahr 1837 mit einem Protestschreiben gegen die Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes und warfen dem damaligen König von Hannover Ernst August den Bruch geltenden Rechts vor. Mit der „Göttinger Erklärung“ knüpften im Jahr 1957 Otto Hahn, Carl Friedrich von Weizsäcker und Werner Heisenberg mit 15 anderen renommierten Wissenschaftlern an dieses Beispiel für die Übernahme gesellschaftspolitischer Verantwortung an, indem sie sich von Göttingen aus entschieden gegen jede deutsche Beteiligung an Bau und Nutzung von Atomwaffen aussprachen.
Informationen im Internet können unter www.uni-goettingen.de/de/sh/30507.html abgerufen werden.