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Presseinformation: Aus der Sicht von Technik und Ethik: Getreide zur Energieerzeugung

Nr. 415/2005 - 07.12.2005

Vortragsveranstaltung in der Reihe „Perspektiven der Landwirtschaft in Deutschland“
„Getreide zur Energieerzeugung: Anmerkungen aus Sicht der Technik und der Ethik“ lautet der Titel eines Vortrages, der am Montag, 12. Dezember 2005, an der Universität Göttingen stattfindet. Zu diesem Thema sprechen Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Direktor des Instituts für Agrartechnik, und Prof. Dr. Reiner Anselm, der an der Theologischen Fakultät den Lehrstuhl für Ethik inne hat. Die Wissenschaftler erläutern ökonomisch-technische Voraussetzungen, rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Fragen einer alternativen Getreidenutzung. Zu der Veranstaltung lädt die Fakultät für Agrarwissenschaften im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Perspektiven der Landwirtschaft in Deutschland“ ein. Der Vortrag findet im Zentralen Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 101, statt und beginnt um 18.15 Uhr.
Wie die Veranstalter erläutern, ist die Getreideverbrennung zur Energieerzeugung technisch möglich, jedoch rechtlich derzeit nicht zugelassen. Auch ethische Bedenken sind noch nicht geklärt. Durch die stark gestiegenen Mineralölpreise erscheint die Nutzung von Getreide als Energieträger wirtschaftlich gesehen sinnvoller als die herkömmliche Verwendung in Form von Futter- und Nahrungsmitteln. „Die Wirtschaftlichkeit der Getreideverbrennung ist angesichts der aktuellen Getreidepreise in jedem Fall gegeben und kann, nicht nur für landwirtschaftliche Betriebe, eine interessante Alternative zur Heizung auf Erdölbasis sein“, betont Prof. Lücke. Doch ist die Getreideverheizung mit Blick auf die Welternährungssituation ethisch vertretbar? Dazu Prof. Anselm: „Das Verbrennen von Getreide ist nur dann ethisch legitimierbar, wenn es als Kompromiss zwischen den beiden einander entgegengesetzten Zielrichtungen der Ressourcenschonung und der Hungervermeidung aufgefasst wird.“
Kontaktadresse:
Stefanie Kiefer
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
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