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Presseinformation: Promotionspreis der Physik: Auszeichnung für zwei Nachwuchswissenschaftler

Nr. 35/2006 - 26.01.2006

Dr. Björn Naundorf und Dr. Martin Schrinner sind Preisträger im Wintersemester 2005/2006
(pug) Dr. Björn Naundorf und Dr. Martin Schrinner erhalten den Promotionspreis der Göttinger Fakultät für Physik für das Wintersemester 2005/2006. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 500 Euro aus Mitteln der Dr. Berliner-Dr. Ungewitter-Stiftung dotiert und würdigen die Dissertationen, die die beiden Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Theoretischen Physik und der Astrophysik vorgelegt haben. Die Preisverleihung findet am Montag, 30. Januar 2006, im Rahmen des Physikalischen Kolloquiums der Georg-August-Universität statt.
Björn Naundorf hat seine Dissertation zur Informationsverarbeitung im Gehirn am Institut für Nichtlineare Dynamik und am Bernstein Center for Computational Neuroscience in Göttingen unter der Anleitung von Prof. Dr. Theo Geisel und Dr. Fred Wolf geschrieben. Dr. Naundorf zeigt darin, dass das allgemein akzeptierte Modell zur Aktivierung von Neuronen keine adäquate Beschreibung der physikalischen Vorgänge im Kurzzeitbereich anbietet. In seiner Arbeit formuliert er Hypothesen, um diese für die Neurowissenschaften bedeutsame Entdeckung zu erklären. Die Dissertation von Martin Schrinner ist am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau entstanden und wurde von Privatdozent Dr. Dieter Schmitt und Prof. Dr. Ulrich R. Christensen betreut. Dr. Schrinner behandelt darin die Dynamoeffekte, die das Magnetfeld der Erde erzeugen. Er hat erstmals die Dynamoparameter aus magnetohydrodynamischen Simulationen hergeleitet und damit eine Brücke zwischen theoretischen Modellen und numerischen Simulationen des Geodynamos geschlagen.
Die Berliner-Ungewitter-Stiftung wurde nach Dr. Wolfgang und Elise Ungewitter und Prof. Dr. Anna Berliner benannt. Das Ehepaar Ungewitter vermachte 1981 einen Großteil seines Vermögens der medizinischen und der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät im Gedenken an ihren im Krieg gefallenen Sohn, der in Göttingen Physik studieren wollte. Dr. Berliner, Professorin für Psychologie an der Pacific University in Forest Grove, musste 1938 als Jüdin in die USA emigrieren. Trotz ihrer Erfahrungen im Dritten Reich blieb sie der Georg-August-Universität, an der ihr Mann Physik und Mathematik studiert hatte, so verbunden, dass sie 1977 ihren Nachlass im Wesentlichen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät stiftete. Die Berliner-Ungewitter-Stiftung vergibt Stipendien und Preise an hochqualifizierte junge Wissenschaftler.
Hinweis an die Redaktionen:
Das Physikalische Kolloquium findet am Montag, 30. Januar 2006, im Physik-Neubau, Friedrich-Hund-Platz 1, Max-Born-Hörsaal (HS2), statt und beginnt um 17.15 Uhr. Zur Preisverleihung sind Sie herzlich eingeladen.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Karl-Henning Rehren
Georg-August-Universität Göttingen
akultät für Physik - Institut für Theoretische Physik
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-7690, Fax (0551) 39-9631
e-mail: rehren@theorie.physik.uni-goettingen.de
Internet: www.theorie.physik.uni-goettingen.de<7a>