In publica commoda

Presseinformation: Germanistische Institutspartnerschaft mit der ukrainischen Universität Czernowitz

Nr. 68/2006 - 21.02.2006

Abteilung Interkulturelle Germanistik arbeitet an der Erstellung eines Lehrwerkes für das Studium
(pug) Die Abteilung Interkulturelle Germanistik der Universität Göttingen und die Germanistik der Universität Czernowitz werden bei der Entwicklung eines literatur- und kulturwissenschaftlichen Lehrwerkes für die germanistischen Studiengänge in der Ukraine zusammenarbeiten. Das internationale Projekt ist Teil einer Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) zwischen beiden Einrichtungen, die der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in den Jahren 2006 bis 2008 fördern wird. 36.000 Euro wurden dabei für 2006 bewilligt. Weitere Projektpartner sind die Hochschulen in Kiew, Odessa, Lwiw und Dnipropetrowsk. Ein erster Workshop zum Thema „Lehrmaterialentwicklung für die Germanistik“ findet noch bis zum 24. Februar 2006 an der Universität Lwiw statt. Von der Georg-August-Universität nehmen daran Projektkoordinatorin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne sowie die Projektmitarbeiterinnen Monika Lönker und Larissa Kluschkyna teil.
Ziel der ukrainischen und deutschen Wissenschaftler ist es, mit dem auf insgesamt vier Studienjahre angelegten Lehrwerk Defizite auf dem Gebiet der Literatur- und Kulturwissenschaft im Germanistik-Studium der Ukraine zu beheben. „Die germanistischen Studiengänge sind an den meisten Standorten primär sprachwissenschaftlich ausgelegt. Außerdem enthalten die Lehrpläne viele fachfremde Fächer, während literatur- und kulturwissenschaftliche Themen deutlich zu wenig Raum einnehmen“, erläutert Prof. Casper-Hehne, die die Göttinger Abteilung Interkulturelle Germanistik leitet. Die Lehrmaterialien müssen außerdem darauf ausgerichtet sein, dass in der Westukraine überwiegend ukrainisch und in der Ostukraine eher russisch gesprochen wird, so Monika Lönker. „Mit der Methode des Vergleichs sollen den Studierenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der ukrainischen, der russischen und der deutschen Sprache und Kultur verdeutlicht werden.“
Im Rahmen des ersten Workshops an der Universität Lwiw werden bereits vorliegende Materialien nach wissenschaftlichen Kriterien evaluiert und die Folgearbeiten geplant. Eine zweite Veranstaltung dieser Art findet im Herbst 2006 statt. Außerdem werden im September dieses Jahres zwei Göttinger Dozenten an der Universität Czernowitz Lehrveranstaltungen im Bereich der Sprach- und Literaturwissenschaft durchführen. Zu einem Forschungsaufenthalt sind dann von Oktober bis Dezember zwei Doktoranden und zwei Wissenschaftler aus Czernowitz zu Gast an der Georg-August-Universität. Die Germanistischen Institutspartnerschaften sind ein Instrument zur Förderung der deutschen Sprache in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie den Ländern der GUS. Sie sollen zu einer Modernisierung der Lehre an den Germanistik-Professuren beitragen und gemeinsame Forschungsvorhaben fördern.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Deutsche Philologie
Abteilung Interkulturelle Germanistik
Käte-Hamburger-Weg 6, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7157, Fax (0551) 39-2350
e-mail: h.casper-hehne@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/sh/17580.html