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Presseinformation: Forschungsverbund TextGrid: Virtuelle Arbeitsplätze für die Geisteswissenschaften

Nr. 73/2006 - 24.02.2006

Vernetzte Plattform bietet Werkzeuge für standortunabhängige Auswertung digitaler Datenbestände
(pug) Die Vernetzung der Geisteswissenschaften mit Hilfe moderner Informationstechnologie - daran arbeitet der Forschungsverbund TextGrid: Basierend auf einer vernetzten Plattform soll dabei ein virtueller Arbeitsplatz entwickelt werden, der den Wissenschaftlern Werkzeuge für die Auswertung von textbasierten Daten in unterschiedlichen digitalen Archiven bietet - unabhängig von Datenform, Standort oder Softwareausstattung. Partner im Verbund sind die Universitäten Darmstadt, Trier und Würzburg, die Fachhochschule Worms, das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim sowie zwei IT-Unternehmen. Die Federführung hat die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die dreijährigen Arbeiten mit 1,6 Millionen Euro.
Das Projekt TextGrid ist Teil der bundesweiten D-Grid Initiative: Ihr Ziel ist es, integrierte Forschungsnetze mit hochleistungsfähigen, verteilten Rechnerressourcen und darauf aufbauende Dienste (Grids) bereitzustellen. Gefördert werden dabei ein Infrastrukturprojekt zur Unterstützung der Basis-Dienste sowie insgesamt fünf Community-Grids, die Anwendungen und Komponenten für die Datenauswertung in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen entwickeln. „Bislang wird diese Technologie nur von wenigen Forschergruppen wie Teilchenphysikern, Astronomen oder Meteorologen genutzt. Sie soll nun insbesondere auch für Sprach- und Textwissenschaften nutzbar gemacht werden“, erläutert SUB-Direktor Prof. Dr. Elmar Mittler.
In der geisteswissenschaftlichen Forschung, die sich auf digitalisierte Textdokumente stützt, ist die Arbeit der Wissenschaftler bislang häufig lokal gebunden. Unterschiedliche Archiv- und Präsentationsformate und eine dezentrale Bereitstellung ohne gemeinsame Schnittstellen verhindern einen einheitlichen Zugriff auf die Ressourcen. Hier wird TextGrid Abhilfe schaffen: Dazu wird eine interdisziplinäre, vernetzte Forschungsplattform geschaffen, die dann unter anderem Module für die Editionsarbeit und die wissenschaftliche Textverarbeitung zur Verfügung stellt und den Zugang zu Daten und Werkzeugen definiert und verwaltet. In diesem Gemeinschaftsnetz können die Forscher dann künftig mit allen digitalen Datenbeständen arbeiten.
Informationen im Internet können unter der Adresse www.d-grid.de abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Elmar Mittler
Niedersächsische Staats- und
Universitätsbibliothek Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-5212, Fax (0551) 39-5222
e-mail: mittler@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de