In publica commoda

Presseinformation: Eröffnung der neuen Ausstellungen Melanesien und Australien in der Völkerkundlichen Sammlung

Nr. 139/1999 - 28.10.1999

Nach vorübergehender Schließung werden in der Völkerkundlichen Sammlung der Universität Göttingen am Sonntag, dem 07. November 1999, um 11.15 Uhr die beiden Austellungsbereiche Melanesien und Australien
wiedereröffnet. Der Neuaufbau dieser Ausstellungen ist das Ergebnis eines studentischen Museumspraktikums und bildet den Abschluß einer über mehrere Jahre angelegten Überarbeitung der Göttinger Südsee-Bestände, in deren Zusammenhang unlängst auch die international hoch angesehene Cook/Forster-Sammlung publiziert wurde.

Der besondere Reiz der Sammlungen liegt vor allem in der großen Zeitspanne von drei Jahrhunderten, aus denen die Exponate
herrühren. Die ältesten Kulturzeugnisse stammen von Vanuatu (früher: Neue Hebriden) und Neukaledonien. Sie gehen auf die
Zweite Weltumsegelung des englischen Kapitäns James Cook während der Jahre 1772-75 zurück und wurden u. a. von den
beiden Naturforschern Johann Reinhold und Georg Forster gesammelt. Mehr als hundert Jahre später kamen mit der Erschließung
Neuguineas und des Bismarck-Archipels traditionelle Kulturdokumente und Kunstwerke hinzu, die insbesondere durch figürlichen
Formenreichtum und vielgestaltige Ornamentik bestechen. Ergänzt werden diese Altbestände durch Ethnographica, die im
Rahmen ethnologischer Feldforschungen während der letzten Jahrzehnte zusammengetragen wurden. Sie geben Einblicke in die
sich allmählich unter europäischem Einfluß wandelnde Lebensweise verschiedener, bei uns bis heute wenig bekannter Völker in
der weitläufigen Inselwelt von Melanesien ("Schwarzinselwelt").

Neben der Wirtschaftsweise und dem Arbeitsalltag werden in der Ausstellung wichtige Aspekte des gesellschaftlichen Lebens,
wie beispielsweise zeremoniale Tauschfeste oder das Geheimbundwesen sowie auch religiöse Zusammenhänge, wie die
Bedeutung mythischer Urzeitwesen und die Ahnenverehrung, dargestellt.

Die Wiedereröffnung der Ausstellung wird mit einem Einführungsvortrag durch Prof. Dr. Brigitta Häuser-Schäublin, Direktorin
des Instituts für Ethnologie, eingeleitet und mit einer anschließenden Fürhung durch den Kustos der Völkerkundlichen Sammlung,
Dr. Gundolf Krüger, ergänzt. Die Veranstaltung bildet den Auftakt einer Serie von Matineen, die durch die Göttinger Gesellschaft
für Völkerkunde e. V. organisiert werden und jeweils sonntag um 11. 15 Uhr in der Völkerkundlichen Sammlung stattfinden.

Öffnungszeiten der Völkerkundlichen Sammlung: Sonntag 10.00 - 13.00 Uhr (und nach telefonischer Vereinbarung
unter: 0551/39-7892).

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Weitere Informationen:

Dr. Gundolf Krüger

Tel.: 0551/39-7894

Photo "Aufhängehaken Sepik-Gebiet in Neuguinea, um 1910" in der Pressestelle abrufbar!