In publica commoda

Presseinformation: Königliche Bucheinbände in der Paulinerkirche

Nr. 141/2000 - 14.09.2000

Die Ausstellung „Gutenberg und seine Wirkung“ ist eigentlich den Inhalten, den gedruckten Texten in den Büchern gewidmet, weniger den Bucheinbänden. Von den Büchern in den neuen Hochregalen in der Paulinerkirche sieht man meist lediglich nur die Rücken mit den knappen Titelangaben und den aufgeklebten Signaturschildern, die sozusagen die bibliotheksinternen Adressen der einzelnen Bände darstellen. Manche dieser so unscheinbar dastehenden Bücher sind in schöne, prachtvoll gestaltete Einbände gebunden. Diese sind Thema des Diavortrags am Sonntag, dem 17. September, den Reimer Eck, M.A., Bibliotheksdirektor der SUB Göttingen, in der Paulinerkirche, Papendiek 14 hält. Der Vortrag mit dem Titel „Königliche Bucheinbände der Niedersächsischen Staats- und beginnt um 11.15 Uhr

Die Göttinger Universitätsbibliothek verfügt zwar nicht über eine umfangreiche Sammlung spektakulärer Bucheinbände, wie die großen Staats- und Nationalbibliotheken in München und Berlin oder gar Paris, London und Wien. Aber aus den Beständen der hiesigen Bibliothek ließe sich durchaus eine vollständige geschichtliche Dokumentation der europäischen Einbandkunst von der Frühzeit des Buchdrucks an zusammenstellen. Die Göttinger Bibliothek hat immer versucht, auf dem nationalen und internationalen Antiquariatsmarkt ihre Bestände zu ergänzen, insbesondere natürlich während der großen Aufbauphase des 18. Jahrhunderts. Dabei kam manches Buch aus den Sammlungen der bücherliebenden europäischen Hocharistrokatie mit besonders schönen Einbänden in den Bestand. Andere Bände wurden der Bibliothek von gekrönten Häuptern geschenkt. Besonders stark im Bestand repräsentiert sind englische Einbände des 18. Jahrhunderts, auf denen ein Schwerpunkt des Referats liegen wird. Eine Geschichte der Einbandkunst ist aber nicht eigentliches Thema des Vortrags, vielmehr werden auch Titelblätter und etwaige Vorbesitzer- und Provenienzvermerke gezeigt, so dass interessante Einblicke in die frühe Erwerbungspolitik der ersten öffentlichen wissenschaftlichen Universalbibliothek der Welt gewonnen werden können.

Ansprechpartner für weitere Informationen:
Dr. Elke Purpus, Tel. 0551/ 39-2456, -5212, E-Mail: purpus@sub.uni-goettingen.de