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Presseinformation: Akademische Feier: Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Gerd Lüer

Nr. 225/2006 - 03.07.2006

Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie lädt zur Festveranstaltung ein
(pug) Aus Anlass der Emeritierung von Prof. Dr. Gerd Lüer lädt das Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie am Freitag, 7. Juli 2006, zu einer Akademischen Feier in die Aula der Universität Göttingen ein. Vor Gästen und Angehörigen der Universität, Kollegen und Schülern wird Prof. Lüer in seiner Abschiedsvorlesung über die Georgia Augusta als traditionsreichen Ort der Psychologie sprechen. Der Wissenschaftler lehrt und forscht seit 1982 als Professor für Psychologie an der Universität Göttingen, an der er über viele Jahre auch als Mitglied des Senats und als Vizepräsident in der Hochschulleitung wirkte.
Der Geschäftsführende Direktor des Georg-Elias-Müller-Instituts für Psychologie, Prof. Dr. Michael R. Waldmann, wird die Veranstaltung eröffnen. Grußworte sprechen anschließend der Alt-Präsident der Universität Göttingen, Prof. Dr. Horst Kern, der Dekan der Biologischen Fakultät, Prof. Dr. Thomas Rammsayer, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Prof. Dr. Hannelore Weber (Greifswald), und der Vorsitzende der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft, Prof. Dr. Rainer H. Kluwe (Hamburg). Den Festvortrag zum Thema „Psychologie und die Erforschung des menschlichen Geistes“ hält Prof. Dr. Rainer Mausfeld von der Universität Kiel. Es folgt dann die Abschiedsvorlesung von Prof. Lüer. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltet das Querflötenquartett „Flautissimo“.
In seiner Vorlesung „Geschichtlicher Rückblick: Universität Göttingen – ein traditionsreicher Ort der Psychologie“ stellt Prof. Lüer zwei Zeitperioden aus der fast 120-jährigen Geschichte des Psychologischen Instituts vor; das Göttinger Institut ist das zweitälteste Psychologische Institut in der Welt. Zunächst geht es um die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg, in der die psychologische Forschung in Göttingen eine weltweit wahrgenommene Blüte erreichte. Als zweite Periode wird der Niedergang der Psychologie in der Zeit des Nationalsozialismus mit der Ausbombung des Institutsgebäudes im Jahre 1944 behandelt und anschließend die Wiederaufbauphase im Nachkriegsdeutschland bis zur Währungsreform 1948 dargestellt.
Gerd Lüer, 1938 in Egestorf geboren, studierte Psychologie an der Universität Hamburg, an der er nach Abschluss des Studiums als Forschungsassistent tätig war. 1965 wechselte er an die Universität Kiel, an der er 1966 promoviert wurde und als wissenschaftlicher Assistent arbeitete. In Kiel folgte 1972 die Habilitation und 1973 die Ernennnung zum Professor. Nach Professuren in Aachen und Düsseldorf wurde der Wissenschaftler 1982 an die Universität Göttingen berufen. Am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie übernahm Prof. Lüer die Leitung der Abteilung für Kognitions- und Arbeitspsychologie. Rufe an die Universitäten Köln (1974) und Würzburg (1991) lehnte der Wissenschaftler ab.
Zu den Arbeitsschwerpunkten von Prof. Lüer gehören auf dem Gebiet der Kognitionspsychologie die Erforschung des Denkens und des Problemlösens sowie insbesondere das menschliche Gedächtnis mit den Abläufen bei der Informationsaufnahme und der Informationsverarbeitung. Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten etablierte er unter anderem langjährige Kooperationen mit chinesischen Universitäten. Im Jahr 2002 erhielt er den Titel eines Honor Guest Professor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Von 1988 bis 1990 war der Wissenschaftler Präsident und anschließend weitere zwei Jahre Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Prof. Lüer übernahm zudem von 1999 bis 2003 den Vorsitz der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft, deren Aufgabe die Förderung der psychologischen Grundlagenforschung ist. 1991 wurde er in die Academia Europaea in London (Großbritannien) und 1993 in die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen aufgenommen.
In den Jahren 1988/89 war Prof. Lüer Dekan der Biologischen Fakultät. Dem Senat der Georg-August-Universität gehörte er von 1991 bis 1995 an. In drei Amtszeiten engagierte er sich von 1999 bis 2005 als Vizepräsident der Universität Göttingen.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Gerd Lüer findet am Freitag, 7. Juli 2006, in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 14.15 Uhr. Ein digitales Foto von Prof. Lüer kann in der Pressestelle abgerufen werden.