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Presseinformation: Förderpreis für Magisterarbeit zum Thema „Auswärtige Kulturpolitik“

Nr. 354/2006 - 06.11.2006

Institut für Auslandsbeziehungen zeichnet Göttinger Absolventen Matthias Bode aus
(pug) Der Rechtswissenschaftler und Historiker Matthias Bode, ein Absolvent der Universität Göttingen, ist für seine Magisterarbeit „Auswärtige Kulturpolitik zwischen Demokratisierung und Internationalisierung. Die frühe Bundesrepublik als Partner der UNESCO“ mit dem Rave-Förderpreis ausgezeichnet worden. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Bernd Weisbrod, der am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte lehrt und forscht und Sprecher des Graduiertenkollegs „Generationengeschichte“ ist. Die Rave-Stiftung würdigt mit ihrer Auszeichnung herausragende Arbeiten junger Wissenschaftler zum Thema Auswärtige Kulturpolitik. Sie wird vom Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart vergeben und ist mit 1.000 Euro dotiert. Matthias Bode ist inzwischen Doktorand an der Göttinger Juristischen Fakultät.
In seiner Magisterarbeit untersucht Matthias Bode die Auslandskulturarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei geht es um den Einsatz der auswärtigen Kulturpolitik als Instrument zur Durchsetzung des Alleinvertretungsanspruchs sowie zur politischen Rehabilitation der Bundesrepublik nach dem Ende des „Dritten Reiches“. Matthias Bode: „Die Anknüpfung an unbelastete Weimarer Traditionen eröffnete schon in den 1950er Jahren einigen Anhängern der UNESCO den Weg für eine bislang wenig beachtete Wendung zur gesellschaftlichen Demokratisierung und Internationalisierung. Ihr Engagement überwand die außenpolitische Instrumentalisierung der auswärtigen Kulturpolitik in der Adenauer-Zeit und nahm die Ostpolitik Willy Brandts auf diesem Gebiet vorweg.“ Wie der junge Wissenschaftler in seiner Magisterarbeit aufzeigt, kam es Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre zu einer stärkeren Förderung transnationalen Denkens und der UNESCO-Arbeit in der Bundesrepublik. Mit ihrem Konzept eines „internationalen Bildungsengagements“ habe sie zum demokratischen Leitbild der sozial-liberalen Wende nicht unerheblich beigetragen.
Matthias Bode wurde 1978 in Wolfenbüttel geboren und studierte Mittlere und Neuere Geschichte (Magister) sowie Rechtswissenschaften (Erstes Staatsexamen) an den Universitäten Göttingen und Newcastle upon Tyne (Großbritannien). An der Juristischen Fakultät promoviert er über die Entwicklung des auswärtigen Kulturverwaltungsrechts. Matthias Bode ist Stipendiat der Fazit-Stiftung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Bernd Weisbrod
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4664, Fax (0551) 39-4632
e-mail: bweisbr@gwdg.de
Internet: www.gwdg.de/~bweisbr1