In publica commoda

Presseinformation: Sparkasse Göttingen unterstützt Sanierung der Universitäts-Sternwarte

Nr. 382/2006 - 23.11.2006

Vorstandsvorsitzender Rainer Hald überreicht Spende in Höhe von 40.000 Euro
(pug) Die Sparkasse Göttingen unterstützt die Sanierung der Göttinger Universitäts-Sternwarte mit einer Spende in Höhe von 40.000 Euro. Mittel im Umfang von 30.000 Euro sind dabei vorgesehen für eine originalgetreue Nachbildung der Decken- und Wandverzierung im unteren Kuppelraum. Weitere 10.000 Euro fließen in die Neugestaltung der Freiflächen, die ebenfalls in den „Rückbau“ des Gebäudekomplexes einbezogen werden. Die Georg-August-Universität hat damit begonnen, das wissenschaftsgeschichtlich einmalige Bauwerk – über viele Jahrzehnte Wohn- und Arbeitsstätte des berühmten Gelehrten Carl Friedrich Gauß (1777 bis 1855) – nach historischem Vorbild zu sanieren. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Rainer Hald, hat die Sternwarte heute besucht und Universitäts-Präsident Prof. Dr. Kurt von Figura den Spendenscheck übergeben. Der Vorstandsvorsitzende betonte: „Mit unserer Spende wollen wir die Universität dabei unterstützen, die Sternwarte über die Stadt und die Region hinaus wieder erlebbar zu machen, getreu dem Gaußschen Motto ,Nichts ist getan, wenn noch etwas zu tun übrig ist‘.“
Die königliche Universitäts-Sternwarte entstand in den Jahren 1803 bis 1816. Das Bauwerk setzte mit seiner an höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen orientierten Architektur neue Maßstäbe, die die Göttinger Sternwarte deutlich von früheren Bauten dieser Art abhob. Der Mathematiker, Astronom und Physiker Gauß wurde erster Direktor der „neuen“ Sternwarte, in der er bis zu seinem Tod forschen und leben sollte. Während die Fassade der aus drei Flügeln bestehenden Anlage auch heute noch dem ursprünglichen Erscheinungsbild entspricht, sind die Räumlichkeiten im Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert mehrfach umgebaut worden. Mit der Restaurierung werden nun die Innenbereiche nach alten Plänen zurückgebaut und die Außenanlagen neu gestaltet, um dem historischen Erbe der Universitäts-Sternwarte gerecht zu werden.
Der untere Kuppelraum im Hauptgebäude der Universitäts-Sternwarte verbirgt unter dem heutigen Deckanstrich noch die drei ersten Farbfassungen, darunter auch die ursprüngliche Gestaltung zur Zeit des Einzugs von Carl Friedrich Gauß. Die Altfassungen werden durch eine Schutzschicht gesichert; darauf soll die aus dem Jahr 1816 stammende Schablonenmalerei mit floraler Ornamentik und einer für den Klassizismus typischen Kassettenaufteilung nachgebildet werden. Mit der Neugestaltung der Freifächen rund um den Gebäudekomplex wird auch das Grundstück in der Keplerstraße, dass die Stadt der Universität übertragen hat, ein neues „Gesicht“ erhalten. Hier soll eine visuelle Öffnung der Sternwarte nach Norden erfolgen. Eine zielgerichtete Bepflanzung wird dabei die wieder freizulegenden Meridianschlitze betonen.
Hinweis an die Redaktionen:
Eine Abbildung, die das Farbkonzept für die Decken- und Wandverzierung im unteren Kuppelraum dokumentiert, kann digital in der Pressestelle abgerufen werden.