In publica commoda

Presseinformation: Elterlicher Kopfschmerz beeinflusst das Auftreten von Schmerzen bei Kindern

Nr. 399/2006 - 18.12.2006

Längsschnittprojekt in der Psychologie: Wissenschaftlerinnen befragen Familien in Niedersachsen
(pug) Kinder haben ein größeres Risiko, Kopfschmerzen zu entwickeln, wenn mindestens ein Elternteil selbst daran leidet. Das zeigt eine über mehrere Jahre angelegte Studie, die Psychologen der Universität Göttingen zum Thema Kinderkopfschmerz durchführen. Die Wissenschaftlerinnen des Georg-Elias-Müller-Instituts für Psychologie haben dazu seit 2003 rund 8.800 Familien mit Kindern in Niedersachsen befragt. Diese bislang drei Erhebungen werden nun mit einer vierten Fragebogenaktion fortgesetzt. Nach Angaben von Projektleiterin Prof. Dr. Birgit Kröner-Herwig handelt es sich bei dieser Untersuchung um die erste Studie, die sich im Rahmen eines Längsschnittprojektes mit Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen befasst. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert.
Die vierte Befragung soll weitere Aufschlüsse darüber geben, welche Faktoren das Auftreten von Kopfschmerzen begünstigen und welche Bedingungen Einfluss auf eine Reduktion oder eine Zunahme der Schmerzsymptomatik haben. Die bisher ausgewerteten Daten zeigen, dass unter anderem ein deutlicher Zusammenhang zu elterlichen Kopfschmerzen besteht. Leiden die Eltern oder zumindest ein Elternteil unter Kopfschmerzen, sind ihre Kinder überdurchschnittlich häufig von dieser Problematik betroffen. 63 Prozent von ihnen klagen ebenfalls über das Auftreten von Schmerzen, während es in den anderen befragten Familien nur 44 Prozent sind. „Nur geringen Einfluss haben dagegen sozioökonomische Faktoren, wie zum Beispiel die aktuelle Arbeitssituation der Eltern“, erläutert Prof. Kröner-Herwig. Die vierte Befragung deckt einen Zeitraum von vier Jahren ab; die Wissenschaftlerinnen wollen dabei den Verlauf von Kopfschmerzen und anderer Beschwerden erfassen. Die Zusammenführung der Daten aus allen vier Befragungsaktionen erlaubt es dann, gesundheitliche und psychische Belastungen herauszufinden, die zum Auftreten von Kopfschmerzen oder zu einer Verstärkung der Schmerzproblematik beitragen können.
Informationen im Internet können unter www.psych.uni-goettingen.de/special/kijuko abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Birgit Kröner-Herwig
Georg-August-Universität Göttingen
Biologische Fakultät
Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie
Goßlerstraße 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-3581, Fax (0551) 39-3544
e-mail: bkroene@uni-goettingen.de
Internet: www.psych.uni-goettingen.de/abt/7