In publica commoda

Presseinformation: Verzicht auf Atomwaffen: 50 Jahre „Göttinger Erklärung“

Nr. 85/2007 - 11.04.2007

Gemeinsame Veranstaltung mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
(pug) 18 deutsche Atomwissenschaftler unterzeichneten 1957 eine Erklärung, in der sie von Göttingen aus zu einem Verzicht auf Atomwaffen aufforderten. Auslöser war die heftige Debatte um die Pläne einer atomaren Bewaffnung der Bundeswehr, die die Wissenschaftler „mit tiefer Sorge“ erfüllte. Die Unterzeichnung dieses Manifests, das unter dem Namen „Göttinger Erklärung“ bekannt geworden ist, jährt sich jetzt zum 50. Mal. Aus diesem Anlass laden die Georg-August-Universität und die Deutsche Physikalische Gesellschaft zu einer Gedenkveranstaltung ein. Die Festrede zum Thema „Nukleartechnologie und Nichtverbreitung von Kernwaffen. Zur Verantwortung von Politik und Wissenschaft“ hält Botschafter Peter Gottwald, Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEO). Die öffentliche Veranstaltung findet am Donnerstag, 12. April 2007, von 11 bis 13 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz statt.
Der Präsident der Universität Göttingen, Prof. Dr. Kurt von Figura, und der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Prof. Dr. Eberhard Umbach, werden die Gedenkveranstaltung 50 Jahre „Göttinger Erklärung“ eröffnen. Anschließend spricht Dr. Arne Schirrmacher vom Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Deutschen Museums (München) über „Die Göttinger Erklärung als Zäsur im Verhältnis von Wissenschaft und Politik in der Bundesrepublik“. Mit der Frage „Was müsste eine Göttinger Erklärung heute fordern“ setzt sich Prof. Dr. Martin Kalinowski vom Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung der Universität Hamburg auseinander. Es folgt die Festrede von Botschafter Gottwald. Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung gestaltet das Ensemble „in process“ (Kassel) mit minimal music von Philip Glass, Steve Reich und Ulli Götte.