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Presseinformation: Vortrag: Die liturgische Formel und ihr altorientalischer Hintergrund

Nr. 339/2007 - 10.12.2007

Centrum Orbis Orientalis und Akademie der Wissenschaften starten neue Vortragsreihe

(pug) Das Centrum Orbis Orientalis (CORO) an der Universität Göttingen und die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen haben eine neue Vortragsreihe ins Leben gerufen: Die Julius-Wellhausen-Vorlesung erinnert an den bedeutenden Göttinger Theologen und Orientalisten, dessen Arbeiten die Arabistik sowie die Erforschung des Alten und Neuen Testaments nachhaltig prägten. Zum Auftakt der Reihe spricht am Freitag,14. Dezember 2007, Prof. Hugh G.M. Williamson von der University of Oxford (Großbritannien). Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen die liturgische Formel des „Dreimalheilig“ und ihr altorientalischer Hintergrund. Der Wissenschaftler ist Professor am Oriental Institute in Oxford und Mitglied der British Academy. Zu dem englischsprachigen Vortrag mit dem Titel „Holy, Holy, Holy: The Story of a Liturgical Formula“ wird eine deutsche Übersetzung ausgegeben. Die Veranstaltung findet in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 18.15 Uhr.

Mit der neuen Reihe stellen sich die im CORO versammelten Disziplinen der klassischen und orientalischen Alterumswissenschaften der Öffentlichkeit vor. Dazu laden die Veranstalter einmal im Jahr namhafte Wissenschaftler – vornehmlich aus dem Ausland – zu Vorträgen nach Göttingen ein. „Julius Wellhausen ist uns Vorbild und Ansporn für eine fächerübergreifende Forschung auf den drei Gebieten des Alten Testaments, des Neuen Testaments und des alten Arabien, auf denen er selbst gearbeitet hat, und in den ihnen benachbarten philologisch-historischen Fächern“, erläutert Prof. Dr. Reinhard G. Kratz, Direktor des Centrum Orbis Orientalis – Zentrum für semitistische und verwandte Studien.

Julius Wellhausen (1844 bis 1918) studierte in Göttingen Theologie und semitische Sprachen. Nach Professuren in Greifswald, Halle und Marburg kehrte er im Jahr 1882 an die Georgia Augusta zurück. Hier lehrte und forschte er bis zu seinem Tod im Jahr 1918. Prof. Kratz: „Der Wissenschaftler Wellhausen war in erster Linie Philologe und Historiker, der die biblische Überlieferung kritisch sichtete und sowohl auf ihre historische als auch auf ihre geistes- und theologiegeschichtliche Bedeutung hin untersuchte.“ Im Alten Testament entdeckte er den fundamentalen Unterschied zwischen dem alten Israel der vorexilischen und dem Judentum der nachexilischen Zeit, im Neuen Testament etablierte er den nicht weniger grundlegenden Unterschied zwischen dem historischen Jesus und dem Jesus der Evangelien. In der Arabistik erschloss Julius Wellhausen durch kritische Analyse der islamischen Quellen die Welt des vorislamischen Arabertums und legte wesentliche Beiträge zu Geschichte des frühen Islam vor.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Reinhard G. Kratz, Universität Göttingen, Theologische Fakultät
Centrum Orbis Orientalis (CORO) – Zentrum für semitistische und verwandte Studien
Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-7129, Fax (0551) 39-2228
e-mail: coro@gwdg.de, Internet: www.uni-goettingen.de/de/32186.html