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Presseinformation: Fakultät für Physik zeichnet Nachwuchwissenschaftler aus

Nr. 16/2008 - 22.01.2008

Promotionspreis für Dr. Sebastian Loth vom IV. Physikalischen Institut

(pug) Dr. Sebastian Loth hat den Promotionspreis der Göttinger Fakultät für Physik für das Wintersemester 2007/2008 erhalten. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro aus Mitteln der Dr. Berliner-Dr. Ungewitter-Stiftung dotiert und würdigt die Dissertation, die der Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Festkörperphysik vorgelegt hat. Die Preisverleihung hat am gestrigen Montag (21. Januar 2008) im Rahmen des Physikalischen Kolloquiums an der Georg-August-Universität stattgefunden.

Die Dissertation von Sebastian Loth ist am IV. Physikalischen Institut in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rainer G. Ulbrich entstanden. Thema der Arbeit ist die Abbildung der Elektronenhülle einzelner Fremdatome in einem Halbleiterkristall mit Hilfe der Rastertunnelmikroskopie. Solche Systeme von der Größe weniger Nanometer – dem Zehntausendstel einer Haaresbreite – sind als potentiell kleinste elektronische Schaltelemente von Interesse für künftige technische Anwendungen. Dr. Loth hat untersucht, inwieweit die „Tunnelspitze“ des Mikroskops das quantenmechanische Objekt bei der Messung verändert und wie ein solcher Effekt die Asymmetrie der beobachteten Bilder von Fremdatomen bewirken kann. Diese Fragen hat er mit Hilfe einer neuen „Dreipol-Anordnung“ beantworten und mit der Quantenmechanik erklären können. Die Ergebnisse seiner theoretischen und experimentellen Untersuchungen wurden in einer renommierten Fachzeitschrift publiziert.

Die Berliner-Ungewitter-Stiftung wurde nach Dr. Wolfgang und Elise Ungewitter und Prof. Dr. Anna Berliner benannt. Das Ehepaar Ungewitter vermachte 1981 einen Großteil seines Vermögens der medizinischen und der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät im Gedenken an ihren im Krieg gefallenen Sohn, der in Göttingen Physik studieren wollte. Dr. Berliner, Professorin für Psychologie an der Pacific University in Forest Grove, musste 1938 als Jüdin in die USA emigrieren. Trotz ihrer Erfahrungen im Dritten Reich blieb sie der Georg-August-Universität, an der ihr Mann Physik und Mathematik studiert hatte, so verbunden, dass sie 1977 ihren Nachlass im Wesentlichen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät stiftete. Die Berliner-Ungewitter-Stiftung vergibt Stipendien und Preise an hochqualifizierte junge Wissenschaftler.

Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Foto des Preisträgers kann in der Pressestelle abgerufen werden.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Karl-Henning Rehren, Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik – Institut für Theoretische Physik
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen, Telefon (0551) 39-7690, Fax (0551) 39-9631
e-mail: rehren@theorie.physik.uni-goettingen.de, Internet: www.physik.uni-goettingen.de