In publica commoda

Presseinformation: Uni sucht Ideen für mehr Leben auf dem Campus

Nr. 212/2000 - 28.12.2000

(pug) Was ist das eigentlich - der Campus? Im Lateinischen bedeutet es "Feld" - vor 30 Jahren war dort tatsächlich ein Sportplatz, heute bezeichnet der Begriff die von mehreren Fakultäten und wichtigen zentralen Einrichtungen genutzte Fläche zwischen Weender Landstraße, Nikolausberger Weg, Goßlerstraße und Kreuzbergring. Anders gesagt: Wer zum Mehrzweckgebäude "Blauer Turm", zum Zentralen Hörsaalgebäude, zur Zentralmensa oder zur Unibibliothek will, wer bei den Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern oder Historikern zu tun hat, der muß zum "Campus" oder auch "Geisteswissenschaftlichen Zentrum".
Auf dem Campus arbeiten und studieren zehntausende Menschen. Um die Mittagszeit ist der Strom der Fußgänger und Radfahrer beeindruckend. Dennoch: Die Lebendigkeit der Fußgängerzone will nicht aufkommen. Warum? Der Campus dient weitgehendst als Verkehrsfläche, andere Nutzungen bis auf ein paar Bücherstände waren bisher so gut wie ausgeschlossen. Vielleicht liegt es daran, daß der Bereich außerhalb der Vorlesungszeiten wie ausgestorben ist. Nicht wenigen ist die Menschenleere unheimlich, sie meiden besonders nachts die Gegend.
Zudem: Eine architektonische Schönheit war der Göttinger Campus noch nie. Fotos aus der Entstehungszeit um 1970 (verfügbar über die Uni-Pressestelle) belegen: Die aus Betonrastern gefügte Spar-Architektur von ZHG, Zentralmensa und Blauem Turm aus den Zeiten rasant steigender Studentenzahlen hat ihren bestenfalls geometrischen Charme bis heute ungebrochen bewahrt.
Universitätsleitung und Studentenwerk finden nicht nur, daß man in attraktiver gestalteter Umgebung studieren kann - hier liegt auch ein innerstädtisches Potential brach. Gegen verschlissenen Teppichboden, altersdunkle Sichtbetonwände und trübe Beleuchtung im ZHG wird die Universität mit Hilfe des Staatshochbauamtes ab kommendem Sommer investieren, auch das Studentenwerk will sein Angebot erweitern - doch im Außenbereich rings um das Hörsaalgebäude liegen die Dinge etwas komplizierter. Hier sind zunächst Ideen gefragt, Ideen für Nutzungen, die auch abends, am Wochenende und in den vorlesungsfreien Zeiten Leben auf den Campus bringen.
· Wer ist gefragt? Studierende (derzeitige und künftige - also auch Schüler!), Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hochschulpolitischen Vertretungen - darüber hinaus alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, denn die Uni will sich mit dieser Aktion auch der ganzen Stadt gegenüber öffnen.
· Was ist gefragt? Vorschläge für Gastronomie, sportliche Aktivitäten, Konzerte, Märkte und vielerlei mehr, das ohne allzu großen Investitionsaufwand bzw. mit Sponsorenhilfe realisierbar ist. Auch Gewerbetreibende und Veranstalter können sich mit Konzepten bewerben! Bitte aber keine Gestaltungs-Entwürfe - die Bewertung und Kostenkalkulation wäre zu kompliziert.
· Die Belohnung? Ein lebens- und liebenswerterer Campus - und eine Verlosung einer ganzen Reihe von attraktiven Überraschungspreisen - gesponsored von Göttinger Unternehmen - unter allen Einsendungen!
Ideen und Vorschläge bitten wir bis zum 26. Januar auf den verteilten Flugblättern oder formlos unter dem Kennwort "Campus" einzureichen. Die Plakatierung und die Verteilung der Stimmzettel beginnt ab 2. Januar. Sammelboxen werden aufgestellt in der Zentral-, der Turm- und der Wilhelmsplatzmensa, außerdem im Alten Rathaus, in der Uni-Pressestelle in der Aula sowie in der Geschäftsstelle des Göttinger Tageblattes in der Jüdenstraße. Online-Einsendungen können an pressestelle@zvw.uni-goettingen.de geschickt werden.
Wir bitten alle lokal arbeitenden Redaktionen, die Aktion während der Laufzeit redaktionell intensiv zu begleiten! Eine Menge Themen sind denkbar: Historische Rückblicke, Interviews mit Studierenden, Anliegern und Bürgern, mit der Wirtschaft und Interessengruppen wie Sportvereinen.

Weitere Informationen:
Pressestelle der Universität
Dr. Frank Woesthoff
Tel. 0551/39-4342