In publica commoda

Presseinformation: Projekt 2001 nimmt Gestalt an

Nr. 3/2000 - 11.01.2000

Universitätsleitung stellt intern Verwaltungsreform vor / Arbeitsplätze sind sicher

(pug) Daß die Jahrtausendwende rein mathematisch erst in einem Jahr stattfindet, wird viele Milleniumswillige zur kommenden Jahreswende nicht beeindrucken. Für die Universität wird jedoch tatsächlich der 1. Januar 2001 ein entscheidender Stichtag sein, ab dem sich nach über 260 Jahren Grundlegendes ändert: Ab diesem Tag werden die Sach- und Personalmittel, dann jährlich über 400 Mio. DM, nach kaufmännischen Regeln verwaltet. Nach umfassender Inventur sind bis dahin eine Eröffnungsbilanz und ein Wirtschaftsplan zu erstellen, rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zentralverwaltung und Fakultäten sind in kaufmännischer EDV zu schulen, ein „Globalhaushalt“ ist zu verwalten, dessen Gesamtsumme nicht mehr in 203 einzelnen Titeln, sondern nur noch in 6-7 Kostenarten rubriziert ist. Ein gewaltiges Vorhaben also, an dem unter dem Titel „Projekt 2001“ seit Monaten mit Volldampf gearbeitet wird.
Nachdem die Landesregierung im November die letzten dazu notwendigen Beschlüsse gefaßt hatte, gewinnt das Vorhaben sehr konkrete Gestalt, die Angehörigen der zentralen Dezernate und Stabstellen wurden in einer Personalversammlung durch Universitätsleitung und Projektgruppe mit den Grundzügen der auf sie zukommenden Veränderungen bekannt gemacht. Die Hausaufgaben waren zuvor erledigt worden: In einer dreistündigen, gut strukturierten Veranstaltung, bei der auch Fragen gestellt werden konnten, erläuterten Präsident Prof. Horst Kern und Kanzlerin Dr. Marina Frost das Prinzip der Reform: Bei zukünftig gedeckelten Haushalten soll die Universität in die Lage versetzt werden, ökonomische Schwachpunkte im Verwaltungsgeschehen zu identifizieren und im Sinne einer Erhöhung der Gesamtleistungsfähigkeit Verbesserungen einzuleiten. Einleitend sagte Präsident Horst Kern: „Wir haben schon jetzt eine gut funktionierende Verwaltung, sie kann und muß aber noch besser werden, um Aufgaben und Probleme der Zukunft bewältigen zu können.“
Anlaß der Veranstaltung war freilich nicht nur der Globalhaushalt, dessen bevorstehende Einführung seit längerer Zeit bekannt ist. Es ging vor allem auch um die organisatorischen Schritte, durch die die Verwaltung fit gemacht werden soll für das „Projekt 2001“. Wichtigste Neuerung, auf die alle Besucher der Versammlung äußerst gespannt waren, ist die neue Struktur der Zentralen Verwaltung und der Stabstellen. Sie tritt bereits zum 1. Mai 2000 in Kraft. Aus der bisherigen Anordnung von 5 Dezernaten, 8 Stabstellen und 2 Zentralstellen, die 1978 mit Einführung der Einheitsverwaltung aus der akademischen Verwaltung und dem Kuratorium im wesentlichen durch einfache Addition entstanden war, wird nun eine grundlegend modernisierte Zentralverwaltung mit 7 Abteilungen, die lediglich die Stabstellen Sicherheitswesen, Innenrevision sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nicht einbezieht.
So werden die Aufgaben auf die neuen Abteilungen verteilt sein:

1 - Finanzen: Wirtschaftsplanung und –steuerung, Kaufmännisches Rechnungswesen, Controlling, Datenverarbeitung, Organisationsentwicklung, Beschaffung, Druckerei, Stiftungen
2 – Personal: Administration und Personalentwicklung
3 – Betriebstechnik
4 – Liegenschaften
Die Abteilungen 3 und 4 werden durch ein neues Gebäudemanagement gesteuert.
5 – Gremien, Recht, Organisation
6 – Forschung: Allgemeine Forschungsangelegenheiten, Stiftungen, Evaluation, Entwicklungsplanung, Förderangelegenheiten, Europa-Büro, Technologietransfer
7 – Studium und Lehre: Lehrentwicklung, Qualitätssicherung und Lehrevaluation, Studiengang-Akkreditierung, „Virtuelle Universität“, Weiterbildung, Studienberatung, Studentensekretariat, Akademisches Auslandsamt, Erasmus-Büro, Lektorat Deutsch als Fremdsprache, Studierendenmarketing, Alumni-Betreuung

Wichtigste Ziele der Neuorganisation sind die Stärkung der Finanzverwaltung unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und die Orientierung am Servicegedanken für die Bereich Studium, Lehre und Forschung. Durch die künftig größere Nähe einander zuarbeitender Bereiche können Synergien im Interesse dieser Ziele stärker als bisher nutzbar gemacht werden. Zu möglichen Befürchtungen vonseiten der Beschäftigen sagte Kanzlerin Marina Frost: „Die Arbeitsplätze sind sicher, auch Umsetzungen zwischen den Abteilungen wird es nur in geringem Umfang geben, wenngleich nicht jeder in jedem Bereich damit rechnen kann, weiterhin am selben Ort an der gleichen Aufgabe in derselben Leitungsstruktur zu arbeiten.“ Für die große Aufgabe der Umstellung wird es kein zusätzliches Personal geben. Für die Einführung des Globalhaushaltes stellt das Land fünf Stellen übergangsweise zur Verfügung – und selbst diese muß die Universität zur Hälfte selbst finanzieren.
„Von einem kontinuierlichen Verbesserungsprozeß werden zukünftig Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen abhängen“, faßte Prof. Kern das Gesamtvorhaben zusammen, „alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eingeladen, mitzuarbeiten und mitzugestalten!“