In publica commoda

Presseinformation: Vielfalt der Sprache, Biologie für die Seele und der „Skandal der Ungleichheit“

Nr. 192/2009 - 12.10.2009

Vortragsreihe „Wissenschaft beim Göttinger Literaturherbst“ startet am 16. Oktober 2009

(pug) Ein breit gefächertes Themenspektrum der internationalen Spitzenforschung von den modernen Naturwissenschaften bis zur Kultur- und Geistesgeschichte präsentiert die Vortragsreihe „Wissenschaft beim Göttinger Literaturherbst“. Renommierte Sachbuchautoren und Wissenschaftler aus zahlreichen Fachdisziplinen stellen vom 16. bis 25. Oktober 2009 in der Paulinerkirche am Papendiek 14 ihre aktuellen Bücher und Forschungsergebnisse vor. Die zehnteilige Reihe wird veranstaltet von der Göttinger Literaturherbst GmbH, von den drei Max-Planck-Instituten für biophysikalische Chemie, für Dynamik und Selbstorganisation sowie für Experimentelle Medizin und von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB).

„Die Vielfalt der Sprachen“ ist das Thema der Auftaktveranstaltung am Freitag (16. Oktober). Prof. Dr. Colin Renfrew von der britischen University of Cambridge berichtet über die Ausbreitung und Verwandtschaft der Sprachen in Europa. Die Entwicklung der Depressionsforschung von der Antike bis in die Zukunft beschreibt Prof. Dr. Florian Holsboer in seinem Vortrag „Biologie für die Seele – Mein Weg zur personalisierten Medizin“. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychatrie in München spricht am 17. Oktober. Am 18. Oktober liest der Historiker Prof. Dr. Martin J. Sherwin aus den USA aus seinem Buch über J. Robert Oppenheimer, der im Zweiten Weltkrieg das amerikanische Atombombenprojekt leitete. Prof. Sherwin erhielt für diese Biographie den Pulitzerpreis.

Die Reihe wird mit zwei kultur- und geisteswissenschaftlichen Vorträgen fortgesetzt: Einen „Diskurs über die Ungleichheit“ führt Prof. Dr. Norbert Bolz von der Technischen Universität Berlin am 19. Oktober. Ausgehend von den Thesen des französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau (1712 bis 1778) diskutiert der Medienwissenschaftler den „Skandal der Ungleichheit“ als Preis für die Freiheit in der modernen Gesellschaft. Architekten der italienischen Renaissance und ihre technischen sowie ästhetischen Neuerungen stellt Prof. Dr. Christoph Luitpold Frommel vor. Der Kunsthistoriker spricht am 20. Oktober. Am darauffolgenden Tag befasst sich Prof. Dr. Giacomo Rizzolatti mit der biologischen Basis unseres Mitgefühls. Der Mediziner und Neurowissenschaftler von der Universität Parma hat die Spiegelneuronen entdeckt, die im Gehirn eine Schlüsselrolle bei der Einfühlung in andere Menschen spielen.

In weiteren Vorträgen geht es um die Evolution. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Detlev Ganten, erläutert am 22. Oktober, wie ein Blick in die Naturgeschichte des menschlichen Körpers helfen kann, heute auftretende Krankheiten besser zu verstehen und zu vermeiden. Am darauffolgenden Tag erzählt der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Peter J. Bowler von der Universität Belfast die Geschichte der Darwin’schen Idee, die das Bild des Menschen grundlegend veränderte.

Prof. Dr. Oussama Khatib von der Stanford University und Prof. Dr. Bruno Siciliano von der Universität in Neapel gelten als weltweit führende Experten der Robotik. Multimedial präsentieren sie am 24. Oktober Geschichte und Perspektiven einer Hochtechnologie an der Grenze von Wissenschaft und praktischer Anwendung. Am 25. Oktober geht es um die Zukunft der Physik. Prof. Dr. Lee Smolin vom Perimeter Institute in Kanada analysiert in seinem Vortrag Ursachen für die von ihm diagnostizierte Stagnation in der theoretischen Physik.

Die Veranstaltungen werden von Wissenschaftlern der Göttinger Max-Planck-Institute moderiert und zum Teil in englischer Sprache gehalten. Sie beginnen jeweils um 19.00 Uhr. Der Eintritt kostet 10 bis 12 Euro. Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Deuerlich Bücher und Medien, Weender Straße 33, und bei der Tourist-Information im Alten Rathaus, Markt 9, oder können telefonisch bestellt werden unter der Nummer (0551) 4998031. Begleitend zur Vortragsreihe in der Paulinerkirche werden Führungen im Historischen Bibliotheksgebäude der SUB angeboten. Ein Faltblatt mit Informationen zum Begleitprogramm kann in der SUB unter Telefon (0551) 39-22456 angefordert werden. Informationen im Internet sind unter www.paulinerkirche-goettingen.de abrufbar.

Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Papendiek 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-22456, Fax (0551) 39-5674
E-Mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet:www.sub.uni-goettingen.de