In publica commoda

Presseinformation: Amerikanischer Mathematiker forscht für zwei Jahre an der Universität Göttingen

Nr. 134/2010 - 16.06.2010

Humboldt-Forschungsstipendiat Dr. Calder Daenzer untersucht Spiegelsymmetrien

(pug) Der amerikanische Mathematiker Dr. Calder Daenzer von der University of California in Berkeley ist mit einem Humboldt-Forschungsstipendium für zwei Jahre zu Gast an der Universität Göttingen. Vom 1. Juli 2010 an wird er am Mathematischen Institut zu offenen Fragen der algebraischen Geometrie der Spiegelsymmetrie forschen. Diese Theorie hat ihren Ursprung in der physikalischen Stringtheorie, nach der verschiedene Raumzeiten miteinander verbunden sind und sogenannte Spiegelpartner bilden. Weil der Spiegelpartner eines Raums oft kein gewöhnlicher Raum mehr ist, gelten beim Berechnen dieses Raums andere mathematische Regeln als üblich. Wissenschaftler vermuten Gemeinsamkeiten von Spiegelpartnern, die aber bislang kaum erforscht sind. Dr. Daenzer will einige dieser möglichen Gemeinsamkeiten mathematisch präzise formulieren und beweisen. In Göttingen wird er dabei zusammenarbeiten mit Prof. Dr. Ralf Meyer vom Mathematischen Institut und Juniorprofessorin Dr. Chenchang Zhu, die mit Förderung in der Exzellenzinitiative am Courant Forschungszentrum „Strukturen höherer Ordnung in der Mathematik“ forscht.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt ihre Stipendien an herausragende Postdoktoranden, die damit ein Forschungsvorhaben eigener Wahl in Deutschland durchführen können. „Die Universität Göttingen bietet mir ein ideales Umfeld für meine Forschung, weil mehrere Arbeitsgruppen am Mathematischen Institut, insbesondere die drei Nachwuchsgruppen im Courant Forschungszentrum, sich mit bestimmten Aspekten der Spiegelsymmetrie befassen“, erläutert Dr. Daenzer. Der US-Amerikaner, Jahrgang 1978, studierte Physik und Mathematik an der University of California in Berkeley. Im Jahr 2007 wurde er an der University of Pennsylvania mit einer Arbeit auf dem Gebiet nichtkommutativer T-Dualität promoviert. Die T-Dualität ist eine Beziehung zwischen bestimmten geometrischen Eigenschaften von Räumen, die für die Spiegelsymmetrie von Bedeutung ist. Seitdem lehrt und forscht er als Gastprofessor und Forschungsstipendiat der National Science Foundation an der Universität in Berkeley.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Ralf Meyer
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Mathematik und Informatik
Mathematisches Institut
Bunsenstraße 3-5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7774, Fax (0551) 39-22985
E-Mail: rameyer@uni-math.gwdg.de
Internet: www.math.uni-goettingen.de