In publica commoda

Presseinformation: Die epische und die dramatische Lesart der Welt

Nr. 248/2010 - 26.11.2010

Poetikvorlesungen am 1. und 2. Dezember 2010 mit dem Autor und Dramaturgen John von Düffel

(pug) Der Dramaturg und Schriftsteller John von Düffel hält die diesjährigen Göttinger Poetikvorlesungen. Er ist auf Einladung des Seminars für Deutsche Philologie und des Literarischen Zentrums Göttingen zu Gast an der Georg-August-Universität. John von Düffel ist durch die Romane Vom Wasser und Houwelandt sowie durch seine Inszenierung von Thomas-Mann-Romanen wie den Buddenbrooks bekannt geworden. Der gebürtige Göttinger spricht an zwei Abenden über „Die epische und die dramatische Lesart der Welt“. Darüber hinaus hält er eine Lesung in einer Schule und diskutiert mit Göttinger Studierenden. Die Poetikdozentur wird von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck unterstützt. Die beiden Vorlesungen finden am 1. und 2. Dezember 2010 in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnen jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„In meinen beiden Göttinger Exkursen wird es um die dramatische beziehungsweise epische Lesart der Welt gehen“, erläutert John von Düffel. „Dieser Doppelblick hat zunächst mit meiner geteilten Vita zwischen Buch und Bühne zu tun: dem Dramatiker und Dramaturgen auf der einen Seite sowie dem Romancier und Erzähler auf der anderen. Was prädestiniert einen Stoff für eine epische beziehungsweise dramatische Form? Oder sind das Epische und das Dramatische nur zwei verschiedene Betrachtungsweisen ein und derselben Sache?“ Solche Fragen hätten gerade aufgrund der vielen Gattungsüberschreitungen durch Romanadaptionen für das Theater auch ganz praktische Konsequenzen: „Selbst wenn es die Puristen nicht gerne sehen, gibt es sehr handfeste Erkenntnisse über die Möglichkeiten des epischen beziehungsweise dramatischen Prinzips. Diese möchte ich anhand meiner Bearbeitungen von Thomas Manns Buddenbrooks, Felix Krull, Joseph und seine Brüder sowie Doktor Faustus beschreiben.“

John von Düffel, Jahrgang 1966, wuchs in Irland, den USA und in Niedersachsen auf. Er studierte Philosophie und Volkswirtschaft. Bekannt wurde er als Verfasser von Dramen und Prosa sowie durch seine Arbeit als Dramaturg. Im Jahr 2000 wurde er Schauspieldramaturg am Thalia Theater Hamburg, wo er 2005 mit einer Bühnenfassung der Buddenbrooks für Furore sorgte. Seit 2009 arbeitet er am Deutschen Theater Berlin. Seinen ersten Roman Vom Wasser veröffentlichte er 1998. Seitdem folgten zahlreiche weitere Stücke, Erzählungen, Essays und Romane, darunter 2004 der hochgelobte Generationenroman Houwelandt. John von Düffel erhielt zahlreiche Preise, vom Ernst-Willner-Preis über den Aspekte-Literaturpreis bis hin zum Nicolas-Born-Preis. Er leitet regelmäßig Schreibkurse und Dramatikerworkshops, ist Honorarprofessor der Universität Hildesheim und war Poetikdozent an der Universität Bamberg (2008) und der Universität Duisburg-Essen (2010).

Kontaktadressen:
Peer Trilcke
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
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