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Presseinformation: Ringvorlesung 2001 - Interdisziplinäre Psychologie

Nr. 160/2001 - 26.06.2001

(pug) Im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung „Wissenschaften 2001 – Diagnosen und Prognosen“ referiert Prof. Dr. Gerd Lüer am 3.7.2001 in der Aula am Wilhelmsplatz ab 18.15 Uhr über das Thema „Psychologie als interdisziplinär orientierte Wissenschaft“. In seinem Vortrag beschreibt der Göttinger Psychologieprofessor die Entwicklung dieser Wissenschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dazu er teilt die Geschichte seines Fachs in vier Perioden ein.
„In der Periode der Gründung wird die Psychologie als experimentell arbeitende Disziplin ausgerichtet“, erläutert Prof. Lüer. In seinem Überblick will er aufzeigen, wie später zwei neue wissenschaftliche Bewegungen mit der einseitigen Gründungstradition brechen. So entstehen Schulen, die sich mit ihren dogmatischen Sichtweisen zu bekämpfen beginnen. Zeitgleich bilden sich auch Gruppen, die sich vom experimentellen Ansatz verabschieden, und angewandt und therapie-orientiert arbeiten.. „Dieses Splittertum verschwindet in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als weltweit anerkannte Paradigmen forschungsleitend werden“, so Prof. Lüer. Mit der Jahrtausendwende entwickele sich die Psychologie neuerdings zu einer grenzüberschreitenden Wissenschaft. Er weist darauf hin, dass die Kooperation mit beispielsweise den Neurowissenschaften und auch den Sozialwissenschaften zu immer weiter interdisziplinär ausgerichteten Forschungsprogrammen führt. Damit erschließe sich die Psychologie ganz neue Arbeitsfelder.
Prof. Dr. Gerd Lüer lehrt seit 1982 Psychologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Er ist zur Zeit Leiter der Abteilung für Kognitions- und Arbeitspsychologie und Vizepräsident der Universität. Nach seiner Habilitation (1972) arbeitete Prof. Lüer als Professor in Kiel, Düsseldorf und Aachen.
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Weitere Informationen
Prof. Dr. Gerd Lüer
Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie
Telefon: 0551-39 3619
Email: gluer@uni-goettingen.de