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Presseinformation: Mittlere und Neuere Geschichte: Abschiedsvorlesung an der Philosophischen Fakultät

Nr. 21/2011 - 03.02.2011

Prof. Dr. Bernd Weisbrod spricht am 8. Februar in der Aula über den Holocaust

(pug) Der Zeithistoriker Prof. Dr. Bernd Weisbrod vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen hält am Dienstag, 8. Februar 2011, seine Abschiedsvorlesung in der Aula am Wilhelmsplatz. Prof. Weisbrod spricht über das Thema „Die Dynamik der Gewalt und der Holocaust vor Ort“. Dabei richtet er den Blick zum Abschluss des Semesters auf eine Dimension des Holocaust, die im Symbolbild von Auschwitz nur unvollkommen ausgedrückt wird: auf die offenen Massenerschießungen als systematische Methode der „Endlösung“, vor allem in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten der Sowjetunion. Dieser „holocaust by bullets“ ist Ausdruck der unmittelbaren Gewaltdynamik des Genozids jenseits der scheinbar modernen Methoden des Massenmords. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 10.15 Uhr.

Bernd Weisbrod, Jahrgang 1946, studierte Geschichte, Politik und Anglistik in Heidelberg und Berlin. Anschließend wechselte er an die Universität Bochum, wo er 1976 promoviert wurde und sich 1986 habilitierte. Von 1980 bis 1982 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in London. 1987 übernahm er eine Professur für Neuere Geschichte an der Universität Bochum, es folgten Lehrstuhlvertretungen an der Fern-Universität Hagen und der Universität Bielefeld. 1990 nahm er einen Ruf auf die Professur für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Göttingen an. Er ist Vorsitzender des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen und seit 2005 Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Generationengeschichte“ an der Universität Göttingen. Gastprofessuren führten ihn unter anderem nach Florenz, Oxford, Jerusalem und New York.

Im Mittelpunkt der Forschung von Prof. Weisbrod steht die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere die englische Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts und die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkten auf der politischen Kultur und der Zeitgeschichte nach 1945. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Geschichte der Sozialpolitik in der Industrialisierung, der politischen Kultur zwischen den beiden Weltkriegen, der Wissenschaftsgeschichte nach dem Nationalsozialismus, der Geschichte der politischen Gewalt sowie der Generationengeschichte.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Bernd Weisbrod
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4664, Fax (0551) 39-4632
E-Mail: bweisbr@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/26972.html