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Presseinformation: Multimediale Lehre Niedersachsen: Göttingen gewinnt

Nr. 54/2011 - 23.03.2011

Gleich drei Hochschulpreise für die multimediale Lehre gehen an Universität und UMG. Wissenschaftsministerin Prof. Wanka zeichnet Gewinner aus.

Pressemeldung der Universitätsmedizin


(umg/pug) Mit innovativen Ideen in der multimedialen Lehre haben Georg-August-Universität und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) gleich drei Preise gewonnen. Bei der Abschlusstagung des niedersächsischen multimedialen Hochschulpreises 2010 „campusemerge“ am 23. März 2011 in Braunschweig zeichnete die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, die Preisträger aus.

Zu den erfolgreichsten vier Preisträgern gehört das Team der Universitätsmedizin Göttingen unter der Leitung von Prof. Laszlo Füzesi, E-Learning-Beauftragter der UMG. Es belegt mit der E-Learning-Plattform „eDocTrainer“ den ersten Platz, gemeinsam mit dem Kooperationsprojekt „VitaMIN(T)“ der Hochschule Ostfalia. Nach Meinung der Jury setzt dieses Team mit der Einrichtung der interaktiven E-Learning-Plattform www.edoctrainer.de neue Lehrmaßstäbe in der Medizin. Die Software der Lehrplattform hat Dr. Miroslav Kulanga aus der Augenklinik der UMG entwickelt. Alle zwei Tage stellt das eDocTrainer-Team auf dieser Webseite reale, anonymisierte Krankheitsfälle aus verschiedenen klinischen Disziplinen online. Sie können dann für die modulare Pflichtlehre wie auch für die wahlweise Vorbereitung der Studierenden auf Klausuren und das Staatsexamen genutzt werden. Der Vorteil: Die wirklichkeitsnahe Präsentation medizinischer Untersuchungen und Befunde erlaubt eine praxisorientierte Darstellung interdisziplinärer Krankheitsbilder. So können angehende Medizinerinnen und Mediziner ihre Diagnosefähigkeiten trainieren. Ein Ziel dabei ist es, die kurz- und langfristige Lerneffizienz der Studierenden interaktiv zu unterstützen. Die mit dem Preis ausgezeichneten Dozenten der UMG verfolgen dabei die fachbezogenen Aspekte insbesondere aus dem Lernzielkatalog der Medizinischen Fakultät.

Zu den weiteren Ausgezeichnungen zählt auch das Unterrichtskonzept „Intermediales und interkulturelles Deutschlernen“ der Universität Göttingen. Dieses Konzept richtet sich an ausländische Studierende und Doktoranden, die am Lektorat „Deutsch als Fremdsprache“ beginnen, Deutsch zu lernen. Der Präsenzunterricht wird dabei durch webbasierte Angebote ergänzt: So können die Interessierten gemeinsam in der 3D-Lernumgebung Second Life virtuelle Lebenssituationen durchspielen und ihre Kommunikationsfähigkeiten erweitern. Im Learning-Content-Management-System (LCMS) wurden interaktive, individualisierte Übungen zur Grammatik, zum Wortschatz, zum Leseverständnis und zum Hörverständnis erstellt und den Studenten ausgeteilt (dieses sind die vier Grundfertigkeiten im Fremdsprachenunterricht). „Entscheidend ist, dass die verschiedenen Möglichkeiten aufeinander abgestimmt sind“, sagt die zum Thema promovierende Germanistin und Ideengeberin des Projekts Hajnalka Beck aus der Abteilung Interkulturelle Germanistik. Gemeinsam mit der Dozentin am Lektorat für Deutsch als Fremdsprache, Sabine Schönteich, hat sie das Projekt entwickelt.

Darüber hinaus wurde das Gemeinschaftsprojekt „Neue Medien im Sprachunterricht“ prämiert. Dieses koordinieren Dr. Johann Fischer, kommissarischer Leiter der Zentralen Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen (ZESS) an der Georg-August-Universität, und Cathrine Jaeger, stellvertretende Leiterin am Sprachenzentrum der Technischen Universität Braunschweig. Ziel des mediengestützten und handlungsorientierten Fremdsprachenunterrichts ist es, die Studierenden und Doktoranden zum selbständigen Arbeiten zu motivieren. Daher lernen sie in diesem Unterricht einen virtuellen Raum zu gestalten, den sie anhand konkreter Fallstudien gemeinsam mit Leben füllen. Eigene Alltagserfahrungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Ausbau der Kompetenzen im Sprechen und Schreiben. Web2.0-Tools und die Lernplattform „moodle“ unterstützen das individuelle Lernen und den kommunikativen Austausch. Hier arbeiten die Teilnehmer an authentischen Materialien, erhalten Feedback zum Beispiel durch Film-aufnahmen oder entwickeln interaktiv Präsentationen. „Wir intensivieren durch den Einsatz der neuen Medien das Lernen“, so Dr. Fischer, der zugleich die Vorreiterrolle des Projektes in der bundesdeutschen Fremdsprachenausbildung hervorhebt.

Die Gewinner erhalten 3000 Euro und die Prämierten jeweils 1500 Euro, die sie für den weiteren Ausbau ihrer Projekte einsetzen.

campusemerge Niedersachsen
Campusemerge ist der erste niedersächsische Preis für multimediale Lehre (www.campusemerge.de). Er wurde im Jahr 2010 erstmals ausgelobt vom Kompetenz-zentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen (KHN) und dem E-Learning Academic Network e.V. Prämiert wurden herausragende Anwendungen multimedialer Elemente in der Hochschullehre. Die Preise haben einen Gesamtwert von 30.000 Euro. Finanziell unterstützt und gefördert wird dieser Lehrpreis vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Zwischen dem 1. April und dem 28. Mai 2010 konnten sich die Hochschulen Niedersachsens mit ihrer jeweiligen Innovationsbereitschaft und in ihrem Engagement messen. Dabei galt es, alle Beiträge als Kurzfilm mit einer Beschreibung der Lehrinhalte einzureichen. Zudem mussten sich die theoretischen Konzepte in der Praxis bewähren und in das Sommersemester 2010 oder das darauffolgende Wintersemester 2010/11 integriert werden. Die Konzepte wurden zunächst online veröffentlicht und bewertet. Aus den hieraus hervorgegangenen besten Einsendungen wertete eine Expertenjury schließlich die Gewinnerinnen und Gewinner aus.

KONTAKTADRESSEN DER PREISTRÄGER
Prof. Dr. Laszlo Füzesi
Universitätsmedizin Göttingen – Beauftragter für E-Learning
Telefon 0551 / 39-6997, Fax 0551 / 39-6994
Robert-Koch-Straße 40, 37099 Göttingen
fuezesi@med.uni-goettingen.de

Dr. Johann Fischer
Georg-August-Universität Göttingen
Zentrale Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen
Goßlerstraße 10, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-8560, Fax 0551 / 39-5835
johann.fischer@zentr.uni-goettingen.de
http://www.zess.uni-goettingen.de

Hajalka Beck, Sabine Schönteich
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Deutsche Philologie
Lektorat Deutsch als Fremdsprache
Käthe-Hamburger-Weg 6
Telefon 0551 / 39-6641, Fax 0551 / 39- 22350
drittio@googlemail.com;
http://www.uni-goettingen.de/de/74945.html


WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen – Georg-August-Universität
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