In publica commoda

Presseinformation: Auf den Spuren von Prof. Dr. Ji Xian-lin

Nr. 176/2001 - 09.07.2001

Filmteam aus Hongkong zeichnet Lebensweg des ersten Pekinger Lehrstuhlinhabers für Indologie nach

Das Seminar für Indologie und Buddhismuskunde der Georg-August-Universität hatte heute Besuch von einem Fernsehteam aus Hong Kong. "Success Stories" ist der Titel einer Dokumentation, für die Clara Choi vom Radio Television Hong Kong mit ihrem Team nach Göttingen gereist ist. Sie produziert seit vier Jahren eine Fernseh-Serie über erfolgreiche Chinesen, die ihre Ausbildung im Ausland absolviert haben. Prof. Dr. Ji Xian-lin, der erste Lehrstuhlinhaber für Indologie an der Universität von Bejing, begeht dieses Jahr seinen 90sten Geburtstag.

Prof. Hiän - lin Dschi, so die historische Schreibweise auf dem Titelblatt seiner Dissertation, studierte von 1935 bis 1945 in Göttingen. Er wurde 1941 mit einer Arbeit über "die Konjugation des finiten Verbums in den Gathas des Mahavastu" beim damaligen Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Ernst Waldschmidt promoviert. Prof. Ji veröffentlichte mehrere international beachtete linguistische Arbeiten in den "Nachrichten der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen", bevor er direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach China zurück ging. Er führte seine Fakultät einige Jahre als Dekan und war Vizepräsident der staatlichen Universität in Bejing. 1980 besuchte er das Göttinger Seminar für Indologie und Buddhismuskunde und lud den Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Heinz Bechert 1982 zum Gegenbesuch nach China ein. Er ist noch immer aktives Mitglied der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

"Die Wurzeln des chinesischen Buddhismus liegen ja bekanntermaßen in Indien," so Prof. Bechert und ergänzt: "Mit der kulturellen Öffnung Chinas nimmt auch das wissenschaftliche Interesse an den Originalquellen in Sanskrit immer mehr zu und wir sind stolz darauf, einen so berühmten Alumnus in diesem Fachgebiet ausgebildet zu haben." Die Fernsehproduzentin Clara Choi bestätigt: "Prof. Ji genießt als langjährige Kapazität auf diesem Gebiet im chinesisch-sprachigen Kulturraum ein sehr hohes Ansehen."

Weitere Informationen:
Seminar für Indologie und Buddhismuskunde
Prof. em. Dr. Heinz Bechert
Tel.: 0551/57068