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Presseinformation: Leitungsmodelle großer Organisationen als Vorbild für Universitäten?

Nr. 256/2001 - 30.10.2001

Uni-Kanzler laden im November zu einem Fortbildungsseminar nach Göttingen ein

(pug) Können die Leitungsmodelle großer Organisationen als Vorbild für Universitäten dienen? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Seminars mit dem Titel „Regime-Shopping“, zu dem die Kanzler deutscher Universitäten vom 8. bis 10. November 2001 nach Göttingen einladen. Ein Schwepunkt der Veranstaltung - organisiert von der Arbeitsgruppe Fortbildung im Sprecherkreis der Uni-Kanzler - bilden sogenannte „Loosely Coupled Systems“, die wesentlich das Gesicht von Universitäten prägen. „Das System starker Basiseinheiten mit einer relativ weit entfernten Spitze findet sich nicht nur im Hochschulbereich, sondern auch bei anderen Non-Profit-Institutionen oder Großkonzernen in der Wirtschaft. Ein Anliegen der Veranstaltung wird es sein, Möglichkeiten und Grenzen der Übertragung von Strukturen zu überprüfen“, so Dr. Marina Frost, Kanzlerin der Georg-August-Universität Göttingen. Zum Seminar, das die Göttinger Uni-Kanzlerin eröffnen wird, werden rund 70 Teilnehmer erwartet.

Zur Wahl des Themenschwerpunktes erklärt Dr. Frost: „Bisher ist die Diskussion um die künf-tige Organisationsform von Universitäten zumeist verkürzt worden auf die Frage der Leitung. Über die Binnenstrukturen, insbesondere wie die Ebenen der Fakultäten und Institute zu bewerten sind, hat man sich bisher sehr wenig Gedankten gemacht.“ Auf der anderen Seite könnten die Modelle anderer Einrichtungen nicht eins zu eins auf Universitäten übertragen werden. „Organisationen müssen so gestaltet werden, daß ihre spezifischen Stärken gefördert und genauso ihre Schwächen abgefangen werden. Dies wird ein wichtiger Diskussionsansatz bei unserem Seminar sein“, so die Göttinger Uni-Kanzlerin über die Veranstaltung, die sie zusammen mit dem früheren Kanzler der FernUniversität Hagen, Ralf Bartz, und dem Direktor der Universität Klagenfurt, Hofrat Dr. Arnulf Longin, initiiert und organisiert hat.

Im Rahmen des Seminars wird es außerdem um die Stiftungslösung gehen. Nach der geplanten Neufassung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes soll eine Umwandlung der Universitäten, bislang als Mischung aus Körperschaft und Anstalt organisiert, in Stiftungen möglich sein. Der Wissenschaftsminister des Landes Niedersachsen, Thomas Oppermann, referiert in diesem Zusammenhang zum Thema „Vom Staatsbetrieb zur Stiftung - Für eine Innovations- und Managementkultur an den Hochschulen“. Geplant ist zudem eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Was Universitäten von Unternehmen lernen können“. Teilnehmer der Diskussionsrunde sind Dr. Peter Haase, Geschäftsführer der Volkswagen Coaching GmbH (Wolfsburg), Dr. Jürgen Heß, Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz (Bonn), Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung (Hannover), Dr. Jan-Christoph Maiwaldt, Mitglied des Vorstandes der Douglas Holding AG (Hagen), und Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Präsident der Technischen Universität Darmstadt. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Horst Kern, Präsident der Universität Göttingen. Darüber hinaus werden Experten aus Österreich und der Schweiz ihre Erfahrungen mit der Neustrukturierung von Hochschulen in das Seminar einbringen.

Tagungsbüro
(8. bis 10. November 2001):

Georg-August-Universität Göttingen
Paulinerkirche, Papendiek 14, Tel. 0171/6817145

Kontaktadresse vor
Beginn der Veranstaltung:

Dr. Marina Frost
Georg-August-Universität Göttingen
Wilhelmsplatz, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-4202, Fax (0551) 39-4135
e-mail: marina.frost@zvw.uni-goettingen.de

Link zum Programm der Tagung