In publica commoda

Presseinformation: Die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam

Nr. 121/2002 - 11.04.2002

„Abrahm, unser Vater“ – Große Ringvorlesung von Universität und Akademie

(pug) „Juden, Christen und Muslime leben nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Europa und in der Neuen Welt in direkter Nachbarschaft. Sie haben ein gemeinsames kulturelles Erbe, verehren – wenn sie es denn tun – den gleichen Gott und verstehen einander doch nicht. Drei Religionen eines Ursprungs, die permanent Krieg gegeneinander führen“, so Prof. Dr. Reinhard G. Kratz von der Göt-tinger Theologischen Fakultät. Die Fakultät ist Veranstalter der Ringvorlesung „Abraham, unser Vater. Die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam“, zu der die Universität Göttingen und die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Sommersemester 2002 einladen. Die mit Unterstützung des Universitätsbundes durchgeführte Veranstaltungsreihe - eine Reaktion auf die Anschläge des 11. September vergangenen Jahres - startet am Dienstag, 16. April 2002, mit dem Vortrag „Ein Vater vieler Völker. Die Verheißungen an Abraham im Alten Testament“. In der Aula am Wilhelmsplatz 1 referiert dazu der Göttinger Theologe Prof. Dr. Hermann Spieckermann.

Prof. Kratz: „Die zentrale Ringvorlesung widmet sich dem Stammvater Abraham, den alle drei Religionen als Grün-derfigur für sich beanspruchen. An dieser Gestalt lassen sich die gemeinsamen Wurzeln und die verschiedenen historischen, geisteswissenschaftlichen und kulturellen Ausprägungen der drei großen monotheistischen Weltreligionen und ihrer Konflikte exemplarisch veranschaulichen. Wir versprechen uns von unserer Veranstaltungsreihe die Eröffnung eines lebhaften Dialogs, der über die Grenzen der engeren Fachwissenschaften hinausgreift.“ Einen Beitrag dazu will auch das Zentrum für semitische Sprachen und Kulturen leisten, das sich derzeit in der Gründungsphase befindet. In dem geplanten Zentrum sollen die an der Universität Göttingen vertretenen orientalischen Altertumswissenschaften zu einem interdisziplinären Forschungs- und Lehrverbund zusammengeschlossen werden. Nach Angaben von Prof. Kratz sind bisher die Fächer Altorientalistik, Bibelwissenschaft, orientalische Kirchengeschichte, Judaistik, Arabistik und Islamwissenschaft beteiligt.

Die Ringvorlesung „Abraham, unser Vater. Die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam“ wird am Dienstag, 23. April 2002, mit dem Vortrag „Zieh hinweg aus deinem Land! Abraham, der Mann aus Ur in Chaldäa“ forgesetzt. Referentin ist Prof. Dr. Brigitte Groneberg vom Seminar für Keilschriftforschung der Universität Göttingen. Die weiteren Vorträge finden dann am 30. April, am 7., 14. und 28. Mai, am 4., 11. 18. und 25. Juni sowie am 2. Juli 2002 statt. Veranstaltungsbeginn ist jeweils um 18.15 Uhr, Veranstaltungsort die Aula am Wilhelmsplatz. Über die Vorträge der Reihe informiert ein Faltblatt, das unter anderem bei der Theologischen Fakultät oder in der Pressestelle abgerufen werden kann.

Informationen im Internet unter www.gwdg.de/~utvt/ger/abrahamunservater.htm

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