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Presseinformation: Medienexperten an der Uni Göttingen: „Medien in den fünfziger Jahren“

Nr. 251/2002 - 13.09.2002

Kritische Neubewertung der Entwicklungen in beiden deutschen Staaten

(pug) Die Medienentwicklung in den 1950er Jahren wird häufig mit den Gegensätzen „Restauration und Modernisierung“ umschrieben – eine überwiegend negative Bewertung der sechziger und siebziger Jahre, die aus Sicht der heutigen Medienwissenschaften verkürzt erscheint. Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaften (GfM) an der Georg-August-Universität Göttingen soll jetzt der Versuch einer kritischen Neubewertung der Epoche unternommen werden. Die Tagung „Medien in den fünfziger Jahren“ findet vom 19. bis 21. September 2002 in enger Kooperation mit dem Göttinger Zentrum für interdisziplinäre Medienwissenschaft (ZiM) statt. Zu der Veranstaltung, die allen Interessierten offen steht, erwarten die Veranstalter rund 80 Fachleute aus der gesamten Bundesrepublik.

„Expansion, Konzentration und Vernetzung haben die Medienwelt in den ersten zehn Jahren der beiden deutschen Staaten bestimmt“, so Prof. Dr. Helmut Korte, Direktor des Göttinger ZiM. Der Höhepunkt des bundesdeutschen Kinos mit seitdem unerreichten Publikumserfolgen stand dabei im Kontrast zu der raschen Ausbreitung des neuen Leitmediums Fernsehen. Der Wissenschaftler: „Während hier die Heimatfilme, Komödien und seichten Musikfilme wahre Zuschauertriumphe feierten, dominierten in der DDR zunächst noch die politisch motivierten Filme.“ Das Radio wurde auf UKW ausgebaut, Musikstile und Filme aus den USA in die junge Bundesrepublik importiert. Gleichzeitig waren hier die Autoren, Regisseure und Schauspieler wieder aktiv, die schon vor 1945 das Mediengeschehen geprägt haben. In sechzehn Referaten werden Fachleute diese und weitere Aspekte der Medienentwicklung in den fünfziger Jahren thematisieren.

Die Tagung „Medien der fünfziger Jahre“ findet im Universitätsgebäude an der Humboldtallee 19, Raum PH20, statt. Der Vorsitzende der GfM, Prof. Dr. Harro Segeberg (Hamburg), spricht zur Eröffnung. Für die Universität Göttingen begrüßen der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Manfred Engelbert, und der Prodekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Steffen Kühnel, die Teilnehmer.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Hartmut Korte
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät
Zentrum für interdisziplinäre Medienwissenschaft (ZiM)
Humboldtallee 32, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-4190, Fax (0551) 39-7977
e-mail: hkorte@uni-goettingen.de
Internet: www.zim.uni-goettingen.de