In publica commoda

Presseinformation: 43.000 DM für Göttinger Kunsthistoriker

Nr. 33/2001 - 02.02.2001

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dem Göttinger Kunsthistoriker Dr. Christian Freigang für die Veröffentlichung seiner Habilitationsschrift über Auguste Perret, die Architekturdebatte und die „Konservative Revolution“ in Frankreich 1900 – 1930 eine Förderung in Höhe von DM 43.620 zur Verfügung gestellt.
Die Untersuchung behandelt anhand des in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblichen französischen Architekten, Auguste Perret, die Entstehung einer monumental-klassizistischen Moderne im Zeitraum von ca. 1900 bis 1930. Ausgehend von der Bau- und Rezeptionsgeschichte des Théâtre des Champs Elysées (1906-1913) wird zunächst der Wendepunkt weg von der Architektur des Jugendstils hin zu einer - sich insbesondere auf die Antike berufenden - Auffassung verdeutlicht, die eine objektive und absolute ästhetische Qualität der Baukunst erstrebt. Dabei fließen vor allem Strömungen ein, die „Konstruktion“ als hierarchisches Grundprinzip des Staates wie auch des Kunstwerks einfordern. Die hiermit einhergehende massive Erneuerungsbewegung wird als wesentlicher Beitrag zur Formulierung einer „konservativen Moderne“ herausgestellt, an der im übrigen auch die Kunstgeschichtsschreibung bedeutenden Anteil hat.
Diese erstmalig beschriebenen Positionen bildeten die Grundlage für die Architekturdebatte im Frankreich der zwanziger Jahre zwischen einer „Internationalen Moderne“ (Le Corbusier) und einer klassizistisch monumentalen Architektursprache, die letztlich - und nicht nur in Frankreich - die Überhand gewann.

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Weitere Informationen:
PD Dr. Christian Freigang
Kunstgeschichtliches Seminar
Tel.: 0551/395095
Fax: 0551/392069
E-Mail: cfreiga@gwdg.de