Projektbeschreibung A1 - Projekt abgeschlossen
Wissenschaftliche Betreuung
Prof. Dr. A. Polle
Projekt
Diversität der Ektomykorrhizen in verschieden artenreichen Laubbaumbeständen im Nationalpark Hainich (Thüringen) PDF
In den letzten Jahren hat sich die Erforschung des Zusammenhangs der oberirdischen und unterirdischen Diversität zu einem Schwerpunkt der Diversitätsforschung entwickelt. Dabei spielt die Interaktion zwischen Mykorrhizapilzen und Pflanzen eine besonders wichtige Rolle. Die meisten Untersuchungen in diesem Bereich fanden bisher auf Grund der einfacheren Handhabung der Pflanzen im Grünland statt. Es gibt nur wenige Studien, in denen diese Zusammenhänge in naturnahen Laubmischwäldern der gemäßigten Zone untersucht wurden. Die meisten Laubbaumarten in der gemäßigten und borealen Zone bilden mit einer großen Anzahl verschiedener Pilzarten Ektomykorrhizen aus. Ziel dieses Projektes war es:
- die vorkommenden Ektomykorrhizaarten in verschieden artenreichen Laubmischwäldern im Nationalpark Hainich (Thüringen) zu bestimmen
- den Zusammenhang zwischen Baumartendiversität und der Diversität der Ektomykorrhizen (ECM)
- sowie mögliche Zusammenhänge zwischen der Nährstoffversorgung der Baumwurzeln, den Pilzarten und verschiedenen Bodenparametern zu untersuchen.
Buchenmykorrhiza im April 2006 (A) und September 2006 (B)
Im Nationalpark Hainich wurden Versuchsflächen mit drei verschiedenen Diversitätsleveln (DL) der Baumarten ausgesucht: Buchenreinbestände (Fagus sylvatica L.) (DL1); Mischbestände mit Buchen, Linden (Tilia platyphyllos Scop. und Tilia cordata Mill.) und Eschen (Fraxinus excelsior L.) (DL 2) und Mischbestände mit Buchen, Linden, Eschen, Hainbuchen (Carpinus betulus L.) und Ahorn (Acer pseudoplatanus L. und Acer platanoides L.) (DL 3). Für jedes Diversitätslevel wurden zwei Flächen ausgewählt und auf jeder Fläche an sieben Probenahmeterminen, die sich über 2 Vegetationsperioden erstreckten, je 15-20 Bodenproben genommen. Nach dem Auswaschen der Wurzeln wurden die Mykorrhizierungsrate bestimmt. Außerdem wurde mit Hilfe des Morphotypings und anschließender Sequenzierung der ITS-Region und ein Vergleich mit den Datenbanken NCBI und UNITE die Pilzarten bestimmt. Zu einem ausgewählten Zeitpunkt wurden außerdem Nährelementanalysen der Wurzeln durchgeführt.