Der Forschungsansatz: Vergleichende Beobachtung natürlicher Systeme
Die Auswirkungen der Biodiversität auf Produktion, biogeochemische Kreisläufe und biotische Iteraktionen stehen im Zentrum der aktuellen ökologischen Forschung. Im Unterschied zu Grünlandökosystemen gibt es jedoch erst wenige Untersuchungen zu diesem Thema an Wäldern. Die Notwendigkeit solcher Untersuchungen ergibt sich auch daraus, dass die mitteleuropäische Forstwirtschaft gegenwärtig einen Waldumbau durchführt, mit dem großflächig Ein-Art-Bestände in Mischwälder überführt werden sollen. Die langfristigen Konsequenzen, die dieser Waldumbau für Ökosystemfunktionen haben wird, sind jedoch noch nicht hinlänglich bekannt.
Ziele
Das Graduiertenkolleg 1086 untersucht die Rolle der Baumartendiversität in mitteleuropäischen Laubwäldern anhand von unterschiedlich diversen Beständen im Nationalpark Hainich (Thüringen). Schwerpunkt der Untersuchungen sind ihre Auswirkungen auf Biomasseproduktion, Kohlenstoffaufnahme, Nährstoff- und Wasserumsätze, Grundwasserspende, Nitratauswaschung und biotische Interaktionen zwischen Schlüsselorganismen sowie auf Ökosystemdienstleistungen. Ein innovativer Beitrag wird in diesem Zusammenhang durch Kronenraumforschung mit einem mobilen Hubwagen geleistet.
Struktur
Die 10 beteiligten Forschungsgruppen aus den Fakultäten Biologie, Landwirtschaft und Forstwissenschaften arbeiten als Experten in den Feldern Pflanzen- und Tierökologie, Bodenkunde, ökologische Modellierung und Umweltökonomie unter dem Dach des Göttinger Zentrums für Biodiversität und Ökologie zusammen, sowie im Rahmen des Forschungszentrums Waldökosysteme. Das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (Jena) übernimmt eine wichtige Teilaufgabe des Untersuchungsprogramms (Altersbestimmung und Aufnahme von Kohlenstoff im Boden), die von der Universität Göttingen nicht geleistet werden kann. Das Graduiertenkolleg besteht aus durchschnittlich 14 Doktoranden, einem Postdoktoranden und bis zu 3 Qualifikationsstipendiaten. Das Untersuchungs- und internationale Studienprogramm gliedert sich in 3 Unterprogramme: A - Biodiversitätsanalyse und biotische Interaktionen, B – biogeochemische Kreisläufe, C – Synthese und Modellierung