Projektbeschreibung A3 - Projekt abgeschlossen

Wissenschaftliche Betreuung
Prof. Dr. T. Tscharntke, Prof. Dr. Steffan-Dewenter

Projekt

Arthropodengemeinschaften und multitrophische Interaktionen entlang eines Baumdiversitätsgradienten in einem mitteleuropäischen Laubwald PDF

Der Zusammenhang zwischen Biodiversität und Ökosystemfunktionen (z. B. biologische Schädlingskontrolle) steht aktuell im Zentrum des Interesses ökologischer Forschung. Versuche im Grünland haben gezeigt, dass artenreiche Pflanzengesellschaften eine ebenfalls diverse Insektenfauna beherbergen, der negative Einfluss von Schadinsekten wird durch natürliche Gegenspieler erfolgreich unterdrückt. Ob ähnliche Muster auch für andere Lebensräume (z. B. Waldgebiete) gelten, ist bislang unklar.
Artenreiche naturnahe Waldgebiete sind in Mitteleuropa seit Jahren im Rückgang, wodurch Auswirkungen auf die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen und auf die Schädlingstoleranz in diesen Lebensräumen zu erwarten sind. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde auf Versuchsflächen unterschiedlicher Baumartenartenvielfalt im Nationalpark Hainich untersucht, ob der Artenreichtum von Arthropoden (Gliedertieren) mit steigendem Baumartenreichtum der Flächen ebenfalls ansteigt. Außerdem wurde die Hypothese überprüft, dass mit erhöhter Baumartenvielfalt die Herbivorierate, also der Anteil des durch Schadinsekten verursachten Schadens an Pflanzen, abnimmt. Hierzu wurden verschiedene Methoden angewandt (siehe unten), um einen möglichst umfassenden Einblick in die Vorgänge und Strukturen innerhalb der Lebensgemeinschaften im Kronenraum und in der Krautschicht des untersuchten Waldgebietes zu erhalten.
Die Ergebnisse zeigen, dass artenreiche Laubwälder wie erwartet mehr Arten an Käfern, Wanzen, Spinnen, Bienen und Wespen beherbergen. Auch ist der Anteil an Prädatoren in artenreichen Beständen größer. Fraßschäden an jungen Buchensämlingen sind in Wäldern mit geringer Baumartenanzahl stärker ausgeprägt, allerdings konnte ein ähnlicher Effekt für Berg- und Spitzahorn nicht gezeigt werden.

Untersuchungsmethoden


  • Kreuzfensterfallen (Kronenraum)
  • Nisthilfen für Bienen und Wespen (Kronenraum und Krautschicht)
  • Abschätzung von Fraßschäden (Baumverjüngung)
  • Zählung von Gallen und Minen (Baumverjüngung)
  • Beobachtung von Schadinsekten und natürlichen Feinden
  • Entnahme von Klopfproben



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