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Presseinformation: Forschungsverbund TextGrid erwirbt geisteswissenschaftliche Textsammlung

Nr. 249/2009 - 02.12.2009

Aufruf an Fachwissenschaftler zur Abstimmung über Lizenzbedingungen für zukünftige Nutzung

(pug) Der Forschungsverbund TextGrid hat die „Digitale Bibliothek“ der Online-Bibliothek zeno.org erworben. Diese digitale Sammlung geisteswissenschaftlicher Literatur ist die umfangreichste ihrer Art im deutschen Sprachraum und enthält Texte vom Anfang des Buchdrucks bis zu den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Nunmehr steht sie nicht nur zur Lektüre, sondern auch zur freien wissenschaftlichen Bearbeitung zur Verfügung. Auf dieser Grundlage können Wissenschaftler Texte statistisch auswerten, verschiedene Textvarianten abgleichen oder eigene Textkorpora zusammenstellen, um sie in ihre Forschungsvorhaben zu integrieren und neue Forschungsfragen zu beantworten. Die computergestützte Textanalyse oder die Erstellung kritischer Texteditionen wird auf diese Weise erheblich vereinfacht. Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) hat die Projektleitung von TextGrid inne.

„Für die germanistische Literaturwissenschaft ist diese Erweiterung des Angebots von in TextGrid verfügbaren Daten von besonderem Interesse, da sie nahezu alle wichtigen kanonisierten Werke bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, unter ihnen 280 Romane, und zahlreiche weitere literarhistorisch bedeutende Texte enthält“, erklärt der Literaturwissenschaftler und Computerphilologe Prof. Dr. Fotis Jannidis von der Universität Würzburg und Partner im Forschungsverbund. Neben relevanten Texten für die Literatur- und Sprachwissenschaften umfasst die Sammlung zahlreiche Schriften aus der Philosophie, der Theologie, der Geschichte und weiteren Disziplinen.

Zur Zeit erarbeiten die Projektpartner von TextGrid die Lizenzbedingungen, die die künftigen Nutzungsrechte von Daten beschreiben, die in TextGrid zur Verfügung gestellt werden. Damit dabei die Interessen der Fachdisziplinen einbezogen werden können, sind nun deutschlandweit alle interessierten Fachwissenschaftler eingeladen, sich an einer Abstimmung zwischen zwei zur Wahl gestellten sogenannten Creative-Commons-Lizenzmodellen zu beteiligen, die die Art der Weiterverwendung und der Nachnutzung der Texte bestimmen. „Damit haben die Wissenschaftler in Deutschland die Chance mitzubestimmen, wie mit ihren Forschungsdaten umgegangen wird“, erläutert Dr. Heike Neuroth von der SUB Göttingen. Die Abstimmung wird bis 31. Januar 2010 im Internet unter www.textgrid.de angeboten.

Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsverbund TextGrid baut eine internetbasierte Forschungsumgebung auf, die Wissenschaftlern Werkzeuge und Dienste für die Auswertung und Erstellung von textbasierten Daten in unterschiedlichen digitalen Archiven bietet.

Kontaktadresse:
Dr. Heike Neuroth
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Projektleitung TextGrid
Papendiek 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-3866, Fax (0551) 39-3856
E-Mail: neuroth@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de