Die untersuchten Bestände
Seit 1999 untersucht die Abteilung Ökologie und Ökosystemforschung Mischwälder am südöstlichen Rand des Hainich nicht weit von Weberstedt (51°05’28’’N, 10°31’24’’O). Die Bestände liegen in den Schutzzonen 1 und 2 des Nationalparks auf einer Höhe von 350m ü.NN mit einer Hangneigung unter 5% und stocken auf oberflächlich schwach versauerten Parabraunerden mit einer durchschnittlichen Lößmächtigkeit von ca. 76cm und Tongehalten unter 40% in den obersten 30cm des Bodens. Im Untersuchungszeitraum von 2005 bis 2007 variierte die Länge der Vegetationsperiode von 217 bis 250 Tagen. Die geringen Jahresniederschläge führen häufig zu ausgedehnten Trockenperioden (vgl. Diagramm für 2006).
Die Baumschicht in den untersuchten Beständen wird durch die Charakterarten Buche, Esche, Winterlinde, Bergahorn und Hainbuche bestimmt, ist geschlossen und einer natürlichen Selbstausdünnung unterworfen, die zu hohen Totholzanteilen führt. Die Bestände befinden sich in der Reifephase und einzelne Bäume erreichen Höhen von z.T. über 40 m. Die Unterschiede in der Baumartendiversität benachbarter Bestände (Shannon-Index auf Basis der Kronenflächen von 0,2 bis 1,5) sind durch unterschiedliche Besitzverhältnisse und historische Waldbewirtschaftung bedingt und nicht durch edaphische Unterschiede. Historische Karten deuten auf eine Bewaldung der Flächen mindestens seit Mitte des 18.Jahrhunderts. In den Beständen waren in diesem Zeitraum Bewirtschaftungsformen wie die Plenterung und Mittelwaldwirtschaft verbreitet. Die ausgewählten Bestände zeigen im mitteleuropäischen Vergleich eine große Naturnähe und haben in den letzten 40 Jahren nur eine einzelstammweise Holzentnahme erfahren.