100 Diversitätscluster
Während der Flächenansatz dazu dient, die Auswirkungen der Baumartendiversität auf Stoffkreisläufe auf Bestandesebene zu quantifizieren, widmet sich der Clusteransatz der Ursachenforschung. Beruhen die Unterschiede zwischen Beständen unterschiedlicher Baumartendiversität auf der unterschiedlichen Artausstattung? Oder handelt es sich um Effekte der Artenzahl, die unabhängig von der Artidentität sind? Welche Interaktionen zwischen den Arten tragen zu echten Biodiversitätseffekten bei?
Interaktionsmechanismen zwischen den Arten werden in Baumgruppen, sog. Clustern, untersucht, die aus 3 Bäumen der Kronenschicht und ihren direkten Nachbarn bestehen. Einerseits werden hier Bilanzgrößen gemessen, um den langfristigen Effekt ihrer Nachbarschaft zu quantifizieren. Andererseits werden Zusammenhänge zwischen Baumeigenschaften, Facilitiation- und Konkurrenzprozessen und Stoffflüssen räumlich hoch aufgelöst beschrieben und mit prozessorientierten Modellen analysiert.
Um Biodiversitätseffekte von Artidentitätseffekten trennen zu können, wurden alle theoretisch denkbaren 3-Baum-Kombinationen der 5 Untersuchungsbaumarten in den Clustern realisiert. Jede Kombination liegt in 4 Wiederholungen vor. Dank des kleinräumigen Baumartenmosaiks im Nationalpark Hainich war es möglich, alle 100 Cluster in der näheren Umgebung der Untersuchungsflächen der ersten Untersuchungsphase zu etablieren.