Im Aufbau

Mitmachen erwünscht! Schreiben Sie uns!

Die Universität Göttingen wurde 1734 von Georg II. August, Kurfürst von Hannover und König von England, mit den Fakultäten für Theologie, Jura, Medizin und Philosophie als hannoversche Landesuniversität gegründet. Dabei gehörte das Fach Mathematik sowie die naturwissenschaftlichen Fächer bis 1922 zur Philosophischen Fakultät. Die Forstakademie Hann. Münden wurde im Jahr 1939 in die Universität eingegliedert. Erst 1952 bzw. 1962 wurden die Fakultäten für Landwirtschaft, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eingerichtet.
1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert. So wurde die Universität Göttingen zu einer der vier preußischen Staatsuniversitäten und blieb es bis 1945. Nach der Gründung des Landes Niedersachsen im Jahr 1946 wurde die Universität Göttingen Landesuniversität. Seit der Umwandlung der Technischen Hochschulen in Hannover, Braunschweig und der Bergakademie Clausthal in Technische Universitäten bzw. Universitäten sowie der Neugründung von Universitäten in Oldenburg, Osnabrück, Hildesheim und Lüneburg ist die Georg-August Universität eine mehrerer niedersächsischer Universitäten, wobei sie nach Anzahl der Fächer, Studierenden und Dozenten zu den größten zählt.


Auf Initiative der Studierenden, die sich eigene Bibliotheks- und Arbeitsräume außerhalb der Universitätsbibliothek wünschten, wurde das "Seminar für Deutsche Philologie" 1889 vom "Preußischen Minister der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten" gegründet. Das Fach "Deutsche Philologie" blickt in Göttingen auf eine lange Tradition und viele renommierte Dozenten zurück. Von 1830-1837 zum Beispiel lehrten Jacob und Wilhelm Grimm in Göttingen. Das Seminar allerdings ist mit seiner Gründung 1889 eines der jüngsten Seminare für Deutsche Philologie an deutschen Universitäten.
Das Seminar hat seit seiner Gründung deutlich expandiert und gehört heute zu einem der größten Seminare für deutsche Philologie:


  • Von anfänglich ca. 20 Studierenden wuchs das Seminar zu heute ca. 2100.
  • Die ursprünglichen 2 Professoren mit jeweils einem Assistenten und wenigen (unbezahlten) studentischen Hilfskräften stehen dem heutigen Personalstand von 13 Professorinnen/Professoren, 8 Akademischen Oberräten/Direktoren, 15 wiss. Assistentinnen/Assistenten/wiss. Mitarbeiter/innen, 1 Lektor für niederländische Sprache, etwa 90 studentischen und wiss. Hilfskräften, 10 Lehrbeauftragten, 2 Bibliothekaren/Bibliothekarinnen, 12 Verwaltungsangestellten und Angestellten im Schreib- und Fremdsprachendienst sowie 3 Mitarbeiterinnen für die Bibliotheksaufsicht gegenüber.
  • Der anfängliche Bücherbestand von etwa 182 Bänden erweiterte sich zur heutigen Seminarbibliothek mit etwa 120 000 Bänden, zahlreichen Zeitschriften usw..
  • Von einer finanziellen Basis von 300 Reichsmark wuchs der Sachmitteletat zum heutigen Stand von Euro 75 000, bzw. mit Sondermitteln der Universität und den sog. Drittmitteln, also von forschungsfördernden Organisationen gegebenen Zuschüssen, auf etwa Euro 125 000 pro Jahr.



  • Inhaltlich hat sich die Deutsche Philologie in dieser Zeit (also in knapp über 100 Jahren) von einer fast ausschließlichen Beschäftigung mit der älteren deutschen Sprache und Literatur (Mediävistik), über die Hinwendung zur deutschen Literatur von der Barockzeit bis zur Gegenwart (Literaturwissenschaft, Neuere deutsche Literatur) bis zur Einbeziehung einer systematischen Behandlung der deutschen Sprache 1969 (Sprachwissenschaft, Deutsche Sprache) erweitert. Gleichzeitig fand aber auch eine Verengung des Gegenstandsbereiches statt:

    War "Germanistik" früher noch die Wissenschaft von "den germanischen Sprachen und Literaturen", also auch der englischen, friesischen, niederländischen, jiddischen Sprache und Literatur sowie den skandinavischen Sprachen und Literaturen, so sind Anglistik, Nederlandistik und Skandinavistik heute selbständige Fächer. Am Göttinger Seminar hat sich von der alten Vielfalt des Faches noch einiges erhalten, z.B. die Niederdeutsche Abteilung und das Lektorat für niederländische Sprache und Literatur. Friesisch wird innerhalb der Niederdeutschen Abteilung mitbehandelt. Jiddisch wird unregelmäßig in Form zusätzlicher Seminare angeboten; an die Einrichtung eines festen Arbeitskreises "Jiddische Sprache und Literatur" wird gedacht. Deutsch als Fremdsprache wird in Göttingen in einem eigenständigen Lektorat angeboten und voraussichtlich bald mit einer eigenen Professur vertreten sein. Das Seminar ist maßgeblich am Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung sowie am Studiengang Komparatistik in der Literaturwissenschaft und eines Sprachwissenschaftlichen Zentrums beteiligt.
    Im WS 1998/99 wurde das Seminar durch die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover evaluiert. Die auswärtigen Gutachter stellten fest: "Das Fach Germanistik kann in Göttingen in allen Teilfächern auf hohem Niveau studiert werden."