ForContext - Mit digitalen Tools die kritische Medienkompetenz stärken

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert das Projekt im Rahmen von Freiraum 2025


Ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Langner
Mitarbeitende: Mohamed Basuony, N.N.


Unsere Kommunikation ist multimodal. Dabei kommen den audio-visuellen Medien in allen ihren Ausdrucksformen eine immer größere Bedeutung zu und bestimmen den öffentlichen Diskurs. Doch sind Bilder nicht nur illustrativ, wie auch Worte nicht nur beschreibend verwendet werden. Die Aussagen von Texten und Bildern sind unabhängig und können sich gegenseitig unterstützen (oder widersprechen). Dasselbe gilt für Musik, Theater, Film usw.; erst der Kontext, in dem sie eingebettet sind, entfaltet ihre multimodale Wirkung. Aktuelle Forschungspositionen in den Digital Humanities kombinieren Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung und der Bildmustererkennung, um die Bedeutung dieser Aussagen besser zu erfassen.

Ziel von ForContext ist es, diese verschiedenen Kommunikationsebenen in der Lehre gemeinsam untersuchen und vermitteln zu können. Dazu wird eine zentrale online-Instanz geschaffen, die v.a. praktische Anwendungsfälle der Digitalen Medienanalyse vorstellt und in kurzen Lerneinheiten vermittelt. Im Bereich Text und Sprache existiert mit fortext.net eine solche Plattform bereits. Im Bildbereich wie auch in der Kombination von Bild, Text und Sound fehlt derartiges.
Es fehlt zudem an weitergehenden Inhalten, die den Bezug zum alltäglichen Umgang der Studierenden mit visuellen Medien herstellen und ihnen Methoden und Tools an die Hand geben, sich kritisch mit der multimodalen Kommunikation auseinandersetzen zu können. Das gilt in noch stärkerem Maße für Studierende philologischer Fächer, die manchmal wenig Verständnis für die anders gearteten Ausdrucksformen der audio-visuellen Kommunikation mitbringen.

Neben der umfassenden Erklärung der Theorien, Methoden und Tools auf einer eigenen Website sollen v.a. viele Use-Cases und Lerneinheiten entwickelt werden, um beispielhaft für möglichst viele Fächer der Philosophischen Fakultät die multimodalen Kontexte im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs zu vermitteln. Diese Fallstudien und Lerneinheiten werden weniger kunsthistorisch als allgemein medienwissenschaftlich vorgehen und neben Ausdrucksformen der Hochkultur und Illustrationen zu literarischen Werken vor allem audio-visuelle Äußerungen des täglichen Umgangs wie Comics, Werbung, Fernsehsendungen und Social Media Äußerungen umfassen.

Im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Projektarbeiten soll dieses verbreiterte Verständnis für die multimodalen Kontexte der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Kommunikation gemeinsam mit Studierenden erarbeitet werden. Ein Teil der Arbeit wird in studentischen Projektarbeiten erfolgen.

Dabei ist uns eine für Studierende verständliche Sprache wichtig. Denn der aus Sicht der Studierenden praktische Nutzen dieses Projekts steht im Vordergrund. Deshalb soll auch die Auswahl der Anwendungsfälle von den Studierenden ausgehen und gemeinsam mit ihnen ausgearbeitet werden. Diese Anforderungen werden auf den Projektworkshops evaluiert und entsprechend angepasst werden.