Forschungsschwerpunkte

Die langjährigen Feldforschungen in Afrika, die Fuchs zwischen 1952 und 1996 durchgeführt hat, lassen sich zwei Forschungsgebieten und zwei (übergreifenden) Forschungsansätzen zuordnen:

  • Die Überlebensstrategien der Saharabewohner unter den extremen Herausforderungen der Wüste. Sie offenbaren der empirischen Kulturforschung die Richtungen, Möglichkeiten und Grenzen der kulturellen und biologischen Evolution des Menschen.
    Dem ersten Forschungsaufenthalt 1952 bei den Tuareg der zentralen Sahara folgten 1954/55 Forschungen in der südöstlichen Sahara bei den Tubu von Tibesti und Borku, 1956 bei den Bäle (Bideyat) von Ennedi. Weitere kürzere Aufenthalte in dieser Region fanden 1959 und 1963 statt. Erst 1970 (siehe unten) hat Fuchs die Saharaforschung wieder aufgenommen. Das neue Projekt „Sozio-Ökonomie der Sahara-Kanuri von Fachi“, bezieht auch Bilma und die Oasen des Kauar im saharischen Norden der Republik Niger mit ein. 1971/72 wurde die Oase Fachi zum Forschungsschwerpunkt. Längere Aufenthalte in Fachi folgten 1974, 1976/77 und 1984.
  • Die kulturellen Strategien der Bauern- und Hirtenkulturen im Sahel des zentralen Tschad, deren Existenz durch die große Variabilität des Sahelklimas ständigen Bedrohungen ausgesetzt ist. Regionaler Schwerpunkt wurde die zentraltschadische Gebirgsregion des Gera. Verbunden mit dem Forschungsprojekt waren langjährige Feldforschungen in den Jahren 1959, 1963/64 und 1965 bei den autochthonen Hadjerai, die sich als kulturell sehr differenziert erwiesen. Jede der fünfzehn Ethnien der Hadjerai besiedelt eines der Inselbergmassive, dazwischen erstrecken sich weite Savannen, in die zunehmend arabische Rinderhirten (Baggara) einwandern und dadurch beträchtliche Auseinandersetzungen mit den Hadjerai provozieren. 1965 hat der Ausbruch des 30jährigen Bürgerkrieges im Tschad das Projekt unterbrochen. Erst 1995/96 konnte Fuchs wieder in den Tschad einreisen und die Forschungen abschließen.