Fossile Wale – Zeugen der Erdgeschichte
Die Evolution der Wale begann in der frühen bis mittleren Eozän-Zeit, vor über 40 Millionen Jahren, in Pakistan und Nordindien. Die ursprünglichste Gruppe der Wale, die sogenannten Archaeoceti, beinhalteten sowohl früheste noch an Land lebenden Formen, bei denen es sich um einen Seitenzweig der Paarhufer handelte; als auch den bekannten, knapp 20 Meter langen, Urwal Basilosaurus. Während die Archaeoceti noch verschieden gestaltete Zähne aufwiesen, besitzen die frühen und modernen Zahnwale (Odontoceti) gleich gestaltete Zähne. Sie traten erstmals im frühen Oligozän (vor etwa 30 Millionen Jahren) auf. Bei den Zahnwalen sind die Extremitäten, im Gegensatz zu den Urwalen, bereits zu paddelförmigen Organen (Flipper) umgebildet. Zu den Odontoceti gehören unter anderem die Schwertwale, die Pottwale und die Delphine. Aus den frühen Zahnwalen, die sich räuberisch ernährten, entwickelten sich die Bartenwale (Mysticeti), die einen Filterapparat aus Horn (Barten) haben. Embryonen der Bartenwale bilden noch heute Zähne aus, die aber während der Individualentwicklung wieder verschwinden und durch den charakteristischen Filterapparat ersetzt werden. Dieser Umstand belegt die frühe Verwandtschaft mit den Zahnwalen. Zu den Bartenwalen, die sich von Fisch- oder Planktonschwärmen ernähren, gehören zum Beispiel die Buckelund Blauwale.