Gleichstellungsorientierte Auswahlprozesse

Berufungs- und Stellenbesetzungsverfahren sind zentrale Instrumente der Qualitätssicherung und damit langfristig von entscheidender Bedeutung für die Hochschulentwicklung und das Renommee der Hochschule. Professionelle, transparente Verfahren steigern die Qualität von Personalauswahlverfahren deutlich und tragen wesentlich dazu bei, Chancengleichheit zu gewährleisten. Im Umkehrschluss gilt, dass Gleichstellungsorientierung die Qualität der Prozesse positiv beeinflusst und sicherstellt, dass im Rahmen der Bestenauslese eine geeignete Person aus einer möglichst großen und heterogenen Grundgesamtheit ausgewählt werden kann und die vielfältigen Potentiale aller Bewerbenden eine faire Chance finden, sichtbar zu werden.

Das Projekt „gleichstellungsorientierte Auswahlprozesse“ versteht sich als Beitrag zur Optimierung von Berufungs- und Stellenbesetzungsverfahren an der Universität Göttingen aus Gleichstellungsperspektive. Kurz- und mittelfristige Projektziele sind die Sensibilisierung für eine qualitätsgesicherte Personalgewinnung, die Qualifizierung aller relevanten Akteur*innen sowie die Entwicklung, Erprobung und Implementierung universitätsübergreifender und fachspezifischer Instrumente. Langfristig zielt das Projekt auf die Steigerung der Frauenanteile auf den verschiedenen Qualifikationsstufen der wissenschaftlichen Karriere, insbesondere bei Professuren.

Am Beginn des Projekts steht eine Bestandsaufnahme des Status quo wissenschaftlicher Anforderungen sowie von best practice Beispielen anderer mit der Universität Göttingen vergleichbarer Universitäten im deutschsprachigen Raum. Stand und Bedarfe an der Universität Göttingen werden ermittelt und darauf aufbauend, fachspezifische sowie universitätsweite Instrumente in Form einer Toolbox gebündelt zur Verfügung gestellt. Als Anreiz zur Umsetzung von innovativen Projektideen aus den Fakultäten oder Einrichtungen heraus, erfolgt eine thematische Schwerpunktsetzung des Gleichstellungs-Innovations-Fonds. Auf diese Weise werden innovative Projekte mit strukturverändernder Wirkung von den Fakultäten oder Einrichtungen selbst entwickelt, die auf deren jeweiligen Bedarfe zugeschnitten sind.