Historische und politische Dimensionen des ersten Kunstfestivals im Südpazifik

Laufzeit von 01.09.2004

Das First South Pacific Festival of Arts von 1972 stand ganz im Zeichen des Bestrebens der politischen Eliten dieser Region, die künstlerischen Traditionen pazifischer Kulturen wiederzubeleben, um sie in den Dienst der aufkommenden, nationalen Ideologien und Identitäten stellen zu können. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die diskursiven Zusammenhänge von Authentizität, Modernität und Politik, die für die kommunikative Praxis der Großveranstaltung richtungweisend waren. Die kulturelle Authentizität, die auf dem First South Pacific Festival of Arts präsentiert wurde, war das Resultat eines Dialogs zwischen der westlich-europäischen, künstlerischen Leitung und den teilnehmenden Gruppen aus dem Pazifik. Insofern kann das Kunstfestival als dritter Raum der Transkulturation konzeptualisiert werden, der aus westlichen Authentizitätsdiskursen und indigenen Rekonfigurationen hervorgegangen ist. Historische Analysen solcher Machtprozesse des Aushandelns von Authentizität sollen zu einem besseren Verständnis der Entwicklung von Pacific Art Festivals und ihren wandelbaren kommunikativen Strukturen führen.

Zuordnung zu Einrichtungen:
Insitut für Ethnologie (zentral)

Personal:
Kempf, Wolfgang, Dr. (Leiter)