Langzeitforschung zu religiösem Wandel bei den Ngaing in Papua-Neuginea: Lokale Interpretationen des Christentums

Laufzeit von 01.08.1986
Laufzeit bis 31.12.2004


Das Christentum hat als ernstzunehmender Untersuchungsgegenstand religiöser Praxis in Melanesien lange Zeit wenig Beachtung gefunden. Die lokalen Interpretationen des Christentums sind durch siebzig Jahre Kolonisierung und Missionierung geprägt, die den lokalen Raum reorganisiert und die indigenen Körper diszipliniert haben. Aus einer Position und Selbstwahrnehmung der Marginalität und Inferiorität formulieren Männer und Frauen bei den Ngaing ihre Versionen über ein lokales "Innen", eine verborgene und parallele Welt, in der die Macht der Ahnen und Geistwesen mit der Macht des Weiß-Seins fusioniert und real wird. Die marginale und inferiore Existenz wird zum Ausgangspunkt genommen, um das Macht-Wissen der Weißen als integralen Bestandteil der lokalen Welt zu etablieren. Indigene Diskurse und Praktiken machen deutlich, dass die eigene Teilhabe an der Modernität im Inneren der äußeren Erscheinungsformen von Körper und Raum bereits angelegt ist.

Zuordnung zu Einrichtungen:
Institut für Ethnologie (zentral)

Personal:
Kempf, Wolfgang, Dr. (Leiter)