Meister, Nina-Kristin (geb. Pendzich)



Als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Germanistische Linguistik und Gebärdensprachforschung an der Georg-August-Universität in Göttingen leite ich das Gebärdensprachlabor, arbeite an verschiedenen Forschungsprojekten und bin in der sprachwissenschaftlichen Lehre tätig.

Seit 2023 geben mein Kollege Thomas Finkbeiner und ich gemeinsam die erste bimodal-bilinguale Buchreihe "Deutsche Gebärdensprache und Deaf Communities" beim Helmut Buske Verlag heraus und seit 2020 den Sprachkalender Deutsche Gebärdensprache. Seit März 2017 bin ich gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Steinbach in der Redaktion der Zeitschrift "Linguistische Berichte" tätig und seit 2023 in der Herausgeberschaft.

Im Februar 2017 habe ich mit der Disputation erfolgreich meine Doktorarbeit abgeschlossen. Der Titel meiner Dissertation lautet "Lexical Nonmanuals in German Sign Language (DGS). An Empirical and Theoretical Investigation". Neben den Händen übernehmen nichtmanuelle Markierungen wie Mimik, Kopf- und Oberkörperbewegungen zahlreiche Funktionen in Gebärdensprachen. In Abgrenzung zu gestischen, emotionalen und grammatischen Einheiten, ist es eine spannende Forschungsfrage, welche Rolle diese Markierungen als lexikalische Bestandteile von Gebärden spielen. Dieser Thematik habe ich mich in meiner Dissertation mit drei empirischen Studien und der Analyse mit dem Facial Action Coding System (FACS, Ekman et al. 2002) ausführlich gewidmet. Aufbauend auf den empirischen Ergebnissen habe ich den theoretischen Status lexikalischer nichtmanueller Komponenten unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert.

Von 2006 bis 2012 habe ich Deutsche Philologie und Geschichte im Bachelor und Master an der Georg-August-Universität Göttingen studiert. Das Wintersemester 2010/11 absolvierte ich in Italien an der Università degli Studi di Bergamo.

Mein Forschungsinteresse liegt insbesondere in der theoretischen und experimentellen Gebärdensprachlinguistik. Hierbei beschäftige ich mich insbesondere mit grammatischen und lexikalischen nichtmanuellen Markierungen und deren Schnittstelle zur Gestik. Zudem sind unter anderem Erzählstrukturen und Ikonizität in Gebärdensprachen für meine Forschungen relevant.

Ich freue mich über jeden weiteren Einblick, den ich durch die Forschung zu linguistischen Strukturen und den Kontakt mit tauben Signer*innen in die Welt der Gebärdensprachen gewinnen kann.

Buchreihe