Palynologische Annäherung: Löste ein Klimawandel die Wanderungsbewegungen der nomadisch lebenden Aramäer ins syrisch-mesopotamische Altsiedelland aus?

SFB 586 "Differenz und Integration" an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg,
Teilprojekt B4 Nomaden und Staat – wechselnde Kräfteverhältnisse in Mesopotamien
Arbeitsbereich I: Aramäische Stämme und das syrisch-mesopotamische Altsiedelland vom 12.-9. Jahrhundert v. Chr.


Die Zeit des 12.-9. Jahrhunderts v. Chr. ist geprägt von starken Auseinandersetzungen zwischen den nicht seßhaften Aramäern und den Assyrern im Tigrisgebiet sowie den ehemals hethitischen Besitzungen westlich des Euphrats. Die Ursachen der Veränderungen zwischen Seßhaften und Nomaden sind bisher nur unzulänglich untersucht worden. Teilweise hat man die Veränderungen den Folgen des Seevölkersturms im frühen 12. Jh. zugeschoben. Vermutungen, daß veränderte klimatische Bedingungen als Auslöser der Aramäerwanderungen eine Rolle spielten, sind genannt und auch belegt, aber nicht weiterverfolgt worden. Die Ursachenforschung steht für das ausgehende 2. Jahrtausend jedenfalls am Anfang, kann aber auf Modelle und Ansätze etwa für das 3. Jt. v. Chr. zurückgreifen.

Projektleitung:
Prof. Dr. F. Blocher, Institut für Orientalische Archäologie und Kunst an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg

Wissenschaftliche Mitarbeiter:
Dr. W. Kirleis
(Durchsicht und Auswertung bereits vorliegender Pollendiagramme und weiterer klimageschichtlich relevanter Untersuchungen aus dem Großraum des Nahen Ostens im Hinblick auf einen potentiellen Klimawandel im Untersuchungszeitraum)

Dr. M. Herles, Institut für Orientalische Archäologie und Kunst, MLU-Halle/Wittenberg

Stichworte:
Klimageschichte, Vegetationsgeschichte, Naher Osten, Mesopotamien

Laufzeit:
05–12/2005

Förderer:
DFG