Sekundäre Dormanz bei Winterraps (Jörg Schatzki)
Das vom BMBF geförderte Projekt setzt sich zum Ziel einen Beitrag zur Aufklärung der Vererbung der sekundären Dormanz beim Winterraps (Brassica napus L.) zu leisten, um die Züchtung von Sorten mit geringer sekundärer Dormanz zu ermöglichen. Eine geringe sekundäre Dormanz führt zu einer deutlich reduzierten Überdauerung der Samen im Boden und zu einer Abnahme des Bodensamenvorrats, wodurch die Gefahr der ungewollten Verbreitung von Transgenen durch Samen und Pollen von Durchwuchsraps vermindert wird. Die in dem Teilprojekt vorgesehenen Arbeiten dienen der Entwicklung und Überprüfung des Systems „sekundäre Dormanz“ beim Winterraps als Möglichkeit zur Begrenzung der Ausbreitungsfähigkeit gentechnisch veränderter Rapspflanzen (Confinement). Die Aufklärung der Vererbungsweise des Merkmals „sekundäre Dormanz“ beim Winterraps und die Identifizierung von entsprechend niedrig dormanten Genotypen trägt dazu bei, die Züchtung von niedrig dormanten Rapssorten effizienter zu gestalten. Durch solche Sorten wird die Überdauerung der Rapssamen im Boden erheblich reduziert und damit ein wichtiger Beitrag zur Begrenzung der Verbreitung von Transgenen in der Umwelt geleistet.
Konkrete Ziele des Vorhabens sind
* Aufklärung der Vererbung des Phänomens „sekundäre Dormanz“ beim Winterraps
* Abschätzung der Bedeutung von Genotyp, Umwelt und Genotyp x Umwelt-Interaktionen für die Ausprägung des Merkmals „sekundäre Dormanz“
* Aufklärung möglicher Zusammenhänge zwischen dem Merkmal „sekundäre Dormanz“ und wertgebenden Sameninhaltsstoffen beim Raps
* Identifizierung und Bereitstellung von Genotypen mit niedriger sekundärer Dormanz als Ausgangsmaterial für die Sortenzüchtung
* Identifizierung und Bereitstellung von mit dem Merkmal „sekundäre Dormanz“ gekoppelter molekularer Marker, die für die weitergehende Verifizierung und markergestützte Selektion auf niedrige sekundäre Dormanz verwendet werden können