STELLUNGNAHMEN - TRANSPARENZ

Transparenz - Sammlung

STELLUNGNAHMEN

"Dekolonisierung erfordert Dialog, Expertise und Unterstützung" - Die Heidelberger Erklärung (verabschiedet anlässlich der Jahrestagung 2019 der Direktor/Innen der Ethnologischen Museen im deutschsprachigen Raum)

Heidelberger Stellungnahme [Deutsch] - Heidelberg Statement [English]

Die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen teilt die Stellungnahme des Völkerkundemuseums der Universität Zürich zu #blacklivesmatter.


2021 verständigten sich die Staatsministerin für Kultur und Medien, die Leitungen der deutschen Mitgliedsmuseen der „Benin Dialogue Group“, die Kulturministerinnen und -minister der Länder und Vertreter des Auswärtigen Amts auf eine gemeinsame Erklärung zum Umgang mit den Benin-Bronzen in deutschen Museen. Auf Vorschlag des Instituts für Ethnologie und der Ethnologischen Sammlung hat sich das Präsidium der Georg August-Universität dieser Erklärung angeschlossen.
Der in Göttingen aufbewahrte Gedenkkopf (Af 932) ist u.a. im Online-Portal der „Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland“ aufgeführt. Informationen hierzu wurden weiterhin an das am Hamburger „Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt“ (MARKK) verortete Projekt „Digital Benin“ übermittelt, das die weltweit zerstreuten Kunstwerke aus dem ehemaligen Königreich Benin digital zusammenführt.


OPEN ACCESS

Die Cook/Forster-Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen war 2006 sowohl in Honolulu (Hawai'i) als auch in Canberra (Australien) ausgestellt. Auf der Seite des National Museum of Australia finden sich die Objekte auch online dokumentiert.


Die Ethnologische Sammlung ist bestrebt, ihre Bestände online zugänglich zu machen. Sie speist sie hierfür sukzessive in das Sammlungsportal der Universität Göttingen ein. Aufgrund fehlender Ressourcen ist dies bisher erst zu einem kleinen Prozentsatz möglich. Bis zur vollständigen Online-Stellung finden Sie unsere analogen Bestandskataloge hier zum Download als .pdf-Datei:


Die Ethnologische Sammlung Göttingen ist am Provenienzforschungs-Verbundprojekt PAESE beteiligt. In diesem Rahmen findet in acht Teilprojekten die Erforschung von Objekten aus kolonialen Kontexten statt, die sich in ethnologischen Sammlungen in Niedersachsen befinden. Informationen werden unter anderem in einer gemeinsamen Datenbank ausgespielt. Diese finden Sie hier.


Jeweils gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste wurde vom 1.12.2020 bis zum 28.2.2021 sowie vom 1.8.2021 bis zum 31.1.2022 die Provenienz von in der Ethnologischen Sammlung lagernden tjurunga, Schwirrhölzern sowie weiteren Objekten untersucht, bei denen der Verdacht auf einen secret/sacred-Status besteht. Die jeweiligen Projektberichte stehen sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache zum Download zur Verfügung:
Tjurunga in der Ethnologischen Sammlung
Tjurunga in the Ethnographic Collection
Verdachtsmomente des 'Heiligen'
Suspicions of the Sacred


Die Ethnologische Sammlung unterstützt das Projekt Recollecting Rapanui der LMU München.


RÜCKGABEN

Vorbereitung Göttingen Restitution Lodz

2016 wurde eine Sammlung von 344 Ethnographica an das Archäologische und Ethnographische Museum in Łódź (Polen) restituiert. 1942 hatte die Ethnologische Sammlung die zuvor zum Bestand des Museums in Łódź zählenden, überwiegend aus Liberia und Peru stammenden Objekte über das Grassi Museum in Leipzig erhalten. 1996 wurde der Bestand von der Institutsleitung in Göttingen der "Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern" gemeldet. Nach einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste 2011/12 geförderten Forschungsprojekt (Beate Hermann/Dr. Gundolf Krüger) wurden die Ethnographica in die Datenbank lostart.de eingestellt. Im Oktober 2015 erreichte die Universität Göttingen ein offizielles Rückgabeersuchen des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe (Ministerstwo Kultury i Dziedzictwa Narodowego). An der Universität Göttingen wurde daraufhin einvernehmlich beschlossen, die Objekte nach Łódź zu restituieren. Die Übergabe erfolgte im Mai 2016.

Auf dem Foto ist die Vorbereitung der Restitution westafrikanischer und südamerikanischer Ethnographica von Göttingen nach Łódź zu sehen. Foto: Harry Haase, 2016.

Aufsatz von Beate Hermann zur Göttinger "Sammlung Lodz“

Repatriierung Toi moko Göttingen

Am 15. Oktober 2020 wurden zwei tätowierte und mummifizierte Ahnenschädel (Toi moko) der Maori an das Te Papa Tongarewa-Museum in Wellington, Neuseeland, repatriiert. Die beiden Toi moko waren 1834 aus England an das Akademische Museum in Göttingen gegeben worden. Wie sie von Neuseeland nach England gelangten, ist nicht bekannt. Seit 1934 zählten sie zum Bestand der Ethnologischen Sammlung.

Die feierliche Zeremonie wurde von Te Arikirangi Mamaku (Koordinator des Repatriierungsprogramms im Te Papa) und Hinemoana Baker geleitet. Die Ansprachen hielten S.E. Rupert Holborow, Botschafter von Neuseeland, und Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin der Universität Göttingen.

Das Foto zeigt wie Hinemoana Baker und Te Arikirangi Mamaku von der maorischen Delegation das schwarze Tuch abnehmen, mit dem die tūpuna (Ahnen) während der Zeremonie bedeckt waren. Foto: Harry Haase, 2020.

Aufsatz von Gundolf Krüger zur Provenienz der beiden Toi moko.