Mein Studium an der Philosophischen Fakultät

Sylvia Burde studierte ab 1992 Geschichte und Evangelische Religion (Lehramt). Schon zu Beginn war das Ziel klar: der Einsatz in der Schule. Doch auf dem Weg dorthin sammelte sie wertvolle Erfahrungen als angestellte Lehrerin in verschiedenen Bundesländern und Schulformen, was ihr heute noch zugutekommt. Mit Eigeninitiative, Engagement und zusätzlichen Qualifikationen gelang schließlich der erfolgreiche Einstieg in ihre Wunschregion. Mehr über ihre Erfahrungen, Kompetenzen und Tipps erfahren Sie im nachfolgenden Steckbrief:


Sylvia Burde
Studienfächer: Geschichte, Evangelische Religion (Lehramt)
Studienbeginn: 1992

Wie verlief Ihr Weg zu Ihrem Beruf? Gab es verschiedene Berufsetappen, und wie gestaltete sich der Berufseinstieg?

Ich habe zunächst befristet als angestellte Lehrerin in Hessen und Niedersachsen gearbeitet, bevor ich eine Planstelle in meiner Wunschregion bekommen habe. So konnte ich schon vorher wertvolle Einblicke in verschiedene Schulformen und Kollegien erhalten, was mir bis heute zugutekommt.

Was hat Ihnen beim Berufseinstieg geholfen?

Geholfen haben mir meine Eigeninitiative (sprich: „Klinken putzen“) und vermutlich auch mein langjähriges Engagement in der Studentischen Selbstverwaltung des Studierendenwerks. Das war stets Thema in Einstellungsgesprächen. Ein weiterer Türöffner war, Zusatzqualifikationen zu erwerben, die meine eigenen Stärken und Interessen außerhalb des Kernberufs widerspiegeln und auch im Beruf selbst nützlich sind.

Wussten Sie schon während des Studiums, welchen Beruf Sie später ausüben würden? Wenn ja, wieso?

Der Studiengang Lehramt an Gymnasien ist ja recht zielgerichtet auf den Einsatz an Schulen, wobei das nicht immer der Fall sein muss. Mir sind mehrere Beispiele bekannt, die dieses Studium erfolgreich außerhalb der Schule nutzen können, auch in geisteswissenschaftlichen Fächern. Ich selbst habe immer mit dem Ziel des Einsatzes in der Schule studiert, was sich in Praktika und auch später im Referendariat als richtige Wahl herausgestellt hat.

Welche Schlüsselkompetenzen brauchen Sie für Ihren Beruf? Haben Sie diese bereits im Studium erworben?

Nach 25 Berufsjahren – inzwischen auch als Personalrätin auf Bezirksebene – kann ich sagen, dass ich anstrebe, stets einen kritischen Blick auf mich selbst zu behalten. Resilienz ist dabei sehr wichtig, ebenso wie Aufgeschlossenheit gegenüber den vielen verschiedenen Menschen und neuen Themen. Auch Organisationstalent und Improvisationsfähigkeit (gerade dann, wenn es an Ausstattung mangelt) sind essenziell. Das Studium selbst, als Form des selbstständigen Lernens, und die damit einhergehende Lebensform unterstützen mich auf meinem Weg.

Welche Kompetenzen aus Ihrem Studium sind heute für Ihren Beruf wichtig? Welche haben Ihnen bei der Jobsuche geholfen?

Durchhaltevermögen, Zuversicht, Zuverlässigkeit, Mut, eine eigene Haltung und der Blick über den eigenen Tellerrand haben mir geholfen.

Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?

Nicht zu „schnell“ studieren, mehr reisen oder Möglichkeiten für Austauschsemester wahrnehmen. Ich würde meinem jüngeren Ich auch raten, wieder Göttingen als Studienort zu wählen, da die Geisteswissenschaften dort hervorragend aufgestellt sind und die Stadt der kurzen Wege in jeder Hinsicht viel zu bieten hat.

Haben Sie einen Tipp für zukünftige Studierende der Geistes- und Kulturwissenschaften?

Seid selbstbewusst, schaut aber auch gerne über den Tellerrand, indem ihr euch ehrenamtlich engagiert. Das Studium ist nicht nur eine Ausbildung, sondern eine besondere Daseins-, Wohn- und Lebensform, in der lebenslange Freundschaften entstehen können. Schnuppert in Praktika hinein – sie können ein Türöffner sein und helfen euch auch dabei festzustellen, was gut zu euch passt.