Assemblagen historischer Tondokumente: Digitalisierung, Erforschung und Repatriierung einer Sammlung von Liedern und Tanzgesängen aus dem Pazifikstaat Kiribati

Förderinstitution: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektnummer: 428888038
Dauer: Jan. 2020 – Dez. 2025

Leitung: Dr. Wolfgang Kempf
Musikethnologie: Prof. Dr. Mary Lawson Burke (USA)
Beratung: Prof. Dr. Elfriede Hermann


Zusammenfassung:
Das Projekt dient der Exploration einer weitgehend unbearbeiteten Sammlung von über 200 Tondokumenten, die Dr. Gerd und Sigrid Koch in den Jahren 1963/64 im Süden des Gilbert-Archipels (heute Kiribati) angelegt haben. Die übergeordneten Ziele in Bezug auf die Tonbandsammlung lauten a) Bewahren durch Digitalisierung, b) Erschließen durch Forschung und Kollaboration mit den Source Communities, sowie c) Verfügbarmachen durch Publikation und Repatriierung. Das Vorhaben verknüpft theoretisch-methodische Perspektiven aus Studien über die Repatriierung digitalisierter Tondokumente einerseits und neuere Ansätze der Konzeptualisierung von ethnographischen Sammlungen und Museen als Assemblagen andererseits. Die Assemblage-Perspektive dient dazu, den Einfluss der verteilten Handlungsmacht von Forschern und indigenen Akteuren auf die Entstehung der Sammlung zu erkunden. Indigene Assemblagen und Interpretationen der Tondokumente aus der kollaborativen Forschung mit den Source Communities helfen, vertiefte Erkenntnisse über die historischen und sozio-kulturellen Bedeutungen der Lieder und Tanzgesänge zu generieren, bevor letztere schließlich publiziert und offiziell repatriiert werden.