Mein Studium an der Philosophischen Fakultät
Wiebke Blanck studierte ab 1999 Anglistik, Skandinavistik und (ab 2001) Geschlechterforschung. Die Arbeit mit Sprachen und die wissenschaftliche Forschung standen stets im Mittelpunkt ihres vielseitigen Berufsweges – von ihrer ersten Tätigkeit am „Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm“ an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen über nebenberufliche Einsätze als Lektorin und Übersetzerin bis hin zu ihrer aktuellen Beschäftigung in einem Drittmittelprojekt zum Thema Künstliche Intelligenz an der Universität Erlangen-Nürnberg. Mehr über Wiebke Blanck, ihr Studium und ihren spannenden Berufsweg erfahren Sie in unserem Steckbrief:
Studienfächer: Anglistik, Skandinavistik, Geschlechterforschung
Studienbeginn: 1999
Wie verlief Ihr Weg zu Ihrem Beruf? Gab es verschiedene Berufsetappen, und wie gestaltete sich der Berufseinstieg?
Seit meinem Studienabschluss habe ich in einer Forschungsinstitution und an einer Universität gearbeitet; ich habe außerdem nebenberuflich als Lektorin und Übersetzerin gearbeitet. Einen konkreten Berufswunsch hatte ich zuvor nicht, aber ich wollte im Bereich Sprachen arbeiten. Der Berufseinstieg ergab sich über eine Hilfskraftstelle an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Projekt "Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm", 2016 beendet). Fast im Anschluss habe ich eine halbe Mitarbeiterstelle erhalten, vor allem durch den Zuspruch einer Kollegin bei der Leitung. Als wiss. Mitarbeiterin war ich dann bis Projektende dort tätig (2008-2016). Nach dem Umzug in die Geiststraße 2015 habe ich für eine Arbeitsstellenleiterin eines anderen Wörterbuchprojekts eine Übersetzung übernommen; möglicherweise führte das dazu, dass sie mich an meinen jetzigen Doktorvater empfahl, der an der Uni Erlangen-Nürnberg tätig war. Dort habe ich von 2017-2024 im Erasmus-Mundus-Masterstudiengang Lexikographie gearbeitet (Projektassistenz und Doktorandin). Derzeit bin ich dort in einem weiteren Drittmittelprojekt zum Thema KI beschäftigt. Persönliche Beziehungen waren für meinen bisherigen beruflichen Weg von zentraler Bedeutung, zumindest, um für eine Stelle vorgeschlagen zu werden.
Was hat Ihnen beim Berufseinstieg geholfen?
Begeisterung für das Fach, persönliche Empfehlungen; vielleicht noch Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Bereitschaft zum Arbeiten unter einer strengen Leitung, Fähigkeit zum Zuhören und Verfolgen der Projektziele.
Wussten Sie schon während des Studiums, welchen Beruf Sie später ausüben würden? Wenn ja, wieso?
Nein, wusste ich nicht. Die später erworbene Qualifikation als Übersetzerin (staatliche Prüfung mit vorangehender Vorbereitung an einer privaten Hochschule) hatte ich als Möglichkeit "im Hinterkopf", aber während des Studiums wusste ich nur, dass ich im Bereich Sprachen/Fremdsprachen arbeiten möchte und dass ich gerne wissenschaftlich arbeite und schreibe.
Welche Schlüsselkompetenzen brauchen Sie für Ihren Beruf? Haben Sie diese bereits im Studium erworben?
Vor allem: Genauigkeit, Termintreue, Teamfähigkeit. Ich würde behaupten, dass das auch persönliche Fähigkeiten sind, aber im Studium (damals Magister) habe ich stärker gelernt, mich zu organisieren. Die Hilfskraftstelle im Deutschen Wörterbuch hat die Fähigkeit zum exakten Arbeiten verstärkt.
Welche Kompetenzen aus Ihrem Studium sind heute für Ihren Beruf wichtig? Welche haben Ihnen bei der Jobsuche geholfen?
Die Fähigkeit zur Selbstorganisation. Das wurde damals erwartet, und es war die Zeit vor Bachelor/Master. Die Studieninhalte benötige ich für meine jetzige Tätigkeit nicht mehr; das Studium hat natürlich die Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten vermittelt und verstärkt, und das ist auch heute noch Kern meiner Tätigkeit.
Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Warte nicht, bis jemand dich fragt, ob du promovieren möchtest ? kümmere dich selbst darum und traue es dir zu.
Haben Sie einen Tipp für zukünftige Studierende der Geistes- und Kulturwissenschaften?
Seien Sie selbstbewusst und kümmern Sie sich gut um Ihre wissenschaftlichen Kompetenzen. Hören Sie allen Menschen gut zu, die Sie treffen. Lassen Sie die Inhalte Ihres Fachs "rein"; seien Sie offen für alle Informationen und bleiben Sie kritisch ? sowohl in Bezug auf den Fachdiskurs als auch ganz allgemein. Versuchen Sie, Zusammenhänge zu erkennen. Kümmern Sie sich um die Zuverlässigkeit von Informationen und bleiben Sie sachlich, wenn andere versuchen, Sie zu irgendetwas hinzureißen. Geisteswissenschaftler können eine wichtige kritische Stimme sein ? versuchen Sie, dazu in der Lage zu sein.