In publica commoda

VERANSTALTUNGEN DES TEILFACHES DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE
IM WINTERSEMESTER 2004/ 05


Links zu aktuellen Informationen und ausführlichen Literaturverzeichnissen für die einzelnenen Lehrveranstaltungen finden Sie auch gesammelt am Ende der Seite!

Im Rahmen der Zusatzqualifikation Deutsch als Fremdsprache werden die Veranstaltungen „Syntax und Semantik der angewandten Sprachwissenschaft“ (Busch) sowie „Das deutsche Wörterbuch“(Schlaefer) für den Schein des Teilbereichs „Angewandte Sprachwissenschaft“ anerkannt.
Alle Veranstaltungen des Teilfachs Deutsch als Fremdsprache können auch für das Teilfach Sprachwissenschaft anerkannt werden.

VORLESUNGEN


  • Casper-Hehne: Wissenschaftskommunikation: Eine Einführung
    45488 Di 11–13, Beginn: 19.10.2004, ZHG 002


    Die Globalisierung des Wissenschaftsbetriebes hat an deutschen Hochschulen zu einer deutlichen Intensivierung studentischer Mobilität geführt. Vielfältige Aktivitäten der Europäischen Union, des DAAD und der HRK setzten einen Prozess in Gang, durch den ausländische Studierende in immer größerer Zahl ein Fachstudium in Deutschland aufnehmen. Diese Studierenden benötigen eine Einführung in die deutsche Wissenschaftskommunikation.
    Was aber ist deutsche Wissenschaftskommunikation? Wissenschaftskommunikation ist die Interaktion zwischen Handelnden im institutionellen Kommunikationsbereich Wissenschaft. Der gesellschaftliche Zweck dieser Institution besteht zum einen in der Reproduktion und Tradierung von Wissensbeständen, zum anderen in der Generierung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wissenschaftskommunikation wird realisiert in unterschiedlichen Texten und Gesprächen und umfasst unterschiedliche Aspekte, den Handlungs-, den Beziehungs- und den propositionalen Aspekt. Wissenschaftskommunikation wird formuliert mit Hilfe wissenschaftssprachlicher Strukturen und wissenschaftlichen Wortschatzes. Und Wissenschaftskommunikation findet in unterschiedlichen Gesellschaften unterschiedliche kulturspezifische Ausprägungen.
    Dies sind wesentliche Bereiche der Wissenschaftskommunikation, die in der Vorlesung behandelt werden. Darüber hinaus soll auch der Bereich der Vermittlung von Wissenschaftskommunikation, sowohl für deutsche als auch für ausländische Studierende in den Blick genommen werden.

    Literatur zur Einarbeitung: Casper-Hehne, H./Ehlich, K. (2004): Kommunikation in der Wissenschaft. Regensburg. (Materialien Deutsch als Fremdsprache; 64). Heinemann, M. (2000): Textsorten des Bereichs Hochschule und Wissenschaft. In: Brinker, K./Antos, G./Heinemann, W./Sager, S.F. (Hrsg.): Text- und Gesprächslinguistik. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung. 1. Halbband. Berlin/New York (HSK 16.1.), 702 – 709. Kretzenbacher, H.L./Weinrich, H.(1995): Linguistik der Wissenschaftssprache. Berlin/New York. (Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Forschungsbericht; 10). Redder, A. (Hrsg.) (2002): Effektiv studieren. Texte und Diskurse in der Universität. OBST Beiheft. Osnabrück. (Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie).

    Ausführliche Bibliographie Wissenschaftskommunikation

    Allgemeine Informationen zur Vorlesung

    PowerPoint Präsentationen der Vorlesung



PROSEMINARE


  • Albrecht: Kulturverstehen – Kulturvermittlung – Kulturvergleich
    45832 Mi 9-11, Beginn: 20.10.20004,
    !! Neuer Raum: VG 315 !!


    Als Schlagworte umreißen die genannten Begriffe Aufgabenbereiche oder Dimensionen des modernen Fremdsprachenunterrichts. Mit dem neuen Leitziel einer „interkulturellen Handlungsfähigkeit“ wird die Fähigkeit in den Vordergrund gestellt „eigene und fremde gesellschaftliche Erfahrung miteinander zu verbinden“. Dem entspricht der Ansatz, dass eine fremde Kultur immer aus der Perspektive der eigenen Kultur erfahren, „gelernt" und beschrieben wird; das „Lehren“ einer anderen Kultur muss sich entsprechend der Wahrnehmungs- und Interpretationspozesse bewusst sein, die dem „Verstehen“ einer anderen Kultur zugrunde liegen.
    Das Seminar dient der Einführung in theoretische Grundlagen und methodische Probleme des Wahrnehmens, Beschreibens und Verstehens von Kulturen und des Kulturvergleichs. Dabei sollen grundlegende Konzepte wie Kultur und Fremdheit erarbeitet und die methodischen Überlegungen anhand vorliegender kulturbeschreibender und -vergleichender Studien konkretisiert werden.

    Literaturhinweise zur Einführung und Vorbereitung:
    Claus-Michael Ort: Kulturbegriffe und Kulturtheorien. In: Ansgar Nünning/ Vera Nünning (Hg.): Konzepte der Kulturwissenschaften. Stuttgart/Weimar 2003, S. 19-38;
    Karlfried Knapp: Kulturunterschiede. In: Alois Wierlacher/ Andrea Bogner (Hg.): Handbuch interkulturelle Germanistik. Stuttgart/Weimar 2003, S. 54-60;
    Hans-Jürgen Lüsebrink: Kultur- und Landeswissenschaften. In: Karl-Richard Bausch/ Herbert
    Christ/ Hans-Jürgen Krumm (Hg.): Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Aufl. Tübingen/Basel 2003, S. 60-65;
    Corinna Albrecht: Fremdheit. In: Alois Wierlacher/ Andrea Bogner (Hg.): Handbuch interkulturelle Germanistik. Stuttgart/Weimar 2003, S. 232-238.

  • Allgemeine Informationen zum Proseminar

    Literaturliste zum Proseminar


  • Casper-Hehne: Textproduktion in Deutsch als Fremdsprache
    45483 Do 11-13, Beginn: 21.10.20004, VG 413


    Die schriftliche Textproduktion hat im Fremdsprachenunterricht in didaktischer und psychologischer Hinsicht eine große Bedeutung. Geschriebenes wird z.B. durchgängig besser behalten. Schreiben ist demnach ein wichtiges Mittel zur Effektivierung des Lernprozesses. Schreiben im Fremd-sprachenunterricht ist aber mehr als nur eine Lernhilfe. Schreiben ist eine spezifische Fertigkeit mit spezifischen Regeln, die es zu erlernen gilt. Wie aber vollzieht sich der schriftliche Textprodukti-onsprozess? Ist er ein „sukzessives Umformulieren von einem Ausgangs- in einen Zieltext“, ein „Überarbeiten“ oder „Problemlösen“? Mit welchen Modellen läßt sich schriftliche Textproduktion beschreiben? Welche Unterschiede existieren zwischen schriftlichem und mündlichem Sprachgebrauch? Welche schriftlichen Textsorten existieren und welche Charakteristika besitzen sie? Welche Übungsformen zur schriftlichen Textproduktion im Fremdsprachenunterricht sind vorhanden?
    Wie kann man Unterrichtseinheiten wie „Kreatives Schreiben“ oder „Textproduktion in der Wissenschaftskommunikation“konzipieren? All diesen Fragen soll in diesem Seminar nachgegangen werden. Darüber hinaus werden die Teilnehmer Lehrwerke zur Textproduktion kritisch analysieren sowie Unterrichtseinheiten zur Textproduktion erstellen.

    Literatur zur Einführung: G. Antos (1982): Grundlagen einer Theorie des Formulierens. Textherstellung in geschriebener und gesprochener Sprache. Tübingen. Antos, G./ Krings, H.P. (Hrsg.)(1989): Textproduktion. Ein interdisziplinärer Forschungsüberblick. Tübingen. Kruse, O. (2000): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt/New York.(campus concret; 16). Portmann, P.R. (1991): Grundlagen der fremdsprachlichen Schreibdidaktik.Tübingen. (Reihe Germanistische Linguistik; 122). Der Schreibtrainer (www.uni-essen.de/schreibwerkstatt/trainer/trainer/index2.html.).


  • Casper-Hehne: Grammatik im Fremdsprachenunterricht (Übung)
    45463 Beginn: 20.10.2004
    !! 2 Gruppen: Mi 16-18, VG 314 (33 Plätze) und Mi 18-20, DaF 8 !!


    Wie die Geschichte des Fremdsprachenunterrichts gezeigt hat, gab es äußerst divergierende, ja konträre Antworten auf die Frage nach dem Stellenwert der Grammatik im Fremdsprachenunterricht: Sie reichten von der Annahme, dass eine Fremdsprache nur mit Hilfe ihrer Grammatik zu erlernen sei (wie es von den grammatikalisierenden Übersetzungsmethoden vorausgesetzt wurde), bis zu der entgegengesetzten Auffassung, dass Fremdsprachenunterricht sich nicht explizit mit Grammatik beschäftigen müsse.
    Die Übung geht diesen Problemfeldern in Bezug auf die Grammatikvermittlung nach. Fragen des Was und Wie, des Wann und Wieviel werden gestellt. Welche Grammatikmodelle und welche Terminologien eignen sich als Grundlage für den Fremdsprachenunterricht? Welcher Unterschied besteht zwischen einer linguistischen und einer didaktischen Grammatik? Was ist eine kommunikative Grammatik?
    Darüber hinaus werden ausgewählte Bereiche der deutschen Grammatik im Hinblick auf ihre Vermittlung im Unterricht Deutsch als Fremdsprache vorgestellt. Des weiteren sollen die Studierenden allgemeine und speziell für den Fremdsprachenunterricht entwickelte Grammatiken und Grammatiklehrbücher auf ihre Unterrichtsverwendbarkeit hin analysieren und Übungstypologien sowie Unterrichtseinheiten zur Grammatikvermittlung kritisch bewerten.

    Literatur zur Einführung: Börner, W./Vogel, K. (Hrsg.) (2001): Grammatik lehren und lernen. Didaktisch-methodische und unterrichtspraktische Aspekte. Bochum. (Fremdsprachen in Lehre und Forschung; 29). Funk, H./Koenig, M. (1991): Grammatik lehren und lernen. Fernstudieneinheit 1. München. Grammis Projektgruppe (1999 – 2003): grammis. Das grammatische Informationssystem des ids. (http:/hypermedia.ids-mannheim.de/grammis/). Hennig, M. (2001): Welche Grammatik braucht der Mensch. Grammatikführer DaF. München.


  • Liedtke: Deutsch als Fremdsprache – Einführung in Didaktik und Methodik
    45833 Di 9–11, Beginn: 19.10.2004, VG 419


    Diese Veranstaltung richtet sich an Studierende, die im In- oder Ausland Deutsch als Fremdsprache unterrichten wollen. Das Semesterprogramm orientiert sich an den Einführungen von Huneke/Steinig sowie Storch und umfasst zentrale Aspekte der Fachdidaktik und –methodik des DaF-Unterrichts. Unter anderem sollen folgende Themen behandelt werden: 1. die am Lernprozeß beteiligten Personen, Lerner und Lehrer, 2. wichtige Theorien der Zweitspracherwerbsforschung mit ihren Auswirkungen auf den Fremdsprachenunterricht, 3. die deutsche Sprache und Kultur als Lerngegenstand, 4. Fremdsprachliche Lernwelten, 5. zentrale Lernbereiche wie die sprachlichen Grundfertigkeiten und Fähigkeiten, 6. globale Methodenkonzeptionen im DaF-Unterricht und 7. Medien- und Computernutzung im DaF-Unterricht. Voraussetzungen für die Teilnahme sind die Übernahme von Referaten und die Bereitschaft zur Gruppenarbeit. Ausländische Studierende sind zu dieser Übung herzlich eingeladen.

    Zur vorbereitenden Lektüre werden empfohlen: Hans-Werner Huneke und Wolfgang Steinig: Deutsch als Fremdsprache: ein Einführung; Berlin 1997. Wolfgang Klein: Zweitspracherwerb; eine Einführung; Frankfurt a.M., 3. Auflage 1992. Gertraude Heyd: Deutsch lehren: Grundwissen für den Unterricht in Deutsch als Fremdsprache; Frankfurt a.M., 2. Auflage 1991. Günther Storch: Deutsch als Fremdsprache: eine Didaktik; theoretische Grundlagen und praktische Unterrichtsgestaltung; München 1999.


  • Terrasi-Haufe: Einführung in die Sprachlehr- und Sprachlernforschung
    45831 Di 18-20, Beginn: 19.10.2004, VG 209


    Neben einem Überblick über die Entstehung der Sprachlehr- und Sprachlernforschung und über ihre Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten gibt dieses Proseminar einen Einblick in die Ziele, Forschungsgegenstände und Arbeitsmethoden dieser Disziplinen. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei Untersuchungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache geschenkt werden. Im Mittelpunkt stehen außerdem die Wechselwirkungen zwischen der Sprachlehr- und Sprachlernforschung und der Aufstellung, Zurückweisung und Weiterentwicklung von Spracherwerbsmodellen sowie die Anwendung der Erkenntnisse dieser Forschungsdisziplinen in der Unterrichtspraxis.

    Literatur: Edmondson Willis / House, Juliane: Einführung in die Sprachlehrforschung.
    – 2. überarbeitete Auflage. – Tübingen, Basel: Francke 2000 (UTB 1697)

  • HAUPTSEMINARE


  • Casper-Hehne: Phraseologismen: monokulturell und kulturkontrastiv
    45464 Mo 14-16, Beginn: 18.10.2004,
    !!! Ab dem 25.10. im Hörsaal AP 26, im Sprachlehrzentrum, Goßlerstr. 10. !!!


    In der Forschung besteht eine große Uneinheitlichkeit darüber, was unter einem Phraseologismus zu verstehen ist. Im Seminar wird eine weite Phraseologieauffassung favorisiert: Ein Phraseologismus wird verstanden als Oberbegriff mit den Merkmalen Polylexikalität, (relative) Stabilität und Reproduzierbarkeit, d.h. als eine als Ganzes gespeicherte Wortfolge, die nicht jedes Mal neu produziert wird, sondern die in ihrer Ganzheit als feste Wortkombination im Gedächtnis abrufbar ist.
    Das Seminar will als erstes dieses Phänomen des Phraseologismus in seiner formalstrukturellen Binnendifferenzierung aufzeigen: (1) Phraseologismen unterhalb der Satzebene wie Phraseolexeme (bei jmdm. einen Stein im Brett haben), Funktionsverbgefüge (zur Aufführung bringen), Nominationsstereotypen (gesammelte Werke); (2) Satz- und textwertige Phraseologismen wie Routineformeln ( Kopf hoch!), Sprichwörter (Es ist nicht alles Gold, was glänzt.), Sagwörter (Alles mit Maßen, sagte der Schneider, und schlug seine Frau mit der Elle tot.), Phraseoschablonen (Dienst ist Dienst.) und formelhafte Texte. Darüber hinaus werden weitere Möglichkeiten der Klassifizierung vorgestellt.
    Ein wesentlicher Teil des Seminars wird sich der kontrastiv vergleichenden Phraseologismusforschung widmen. So hält es ein Deutscher für die normalste Sache der Welt, von böhmischen Dörfern zu sprechen, wenn ihm etwas in hohem Maße unverständlich erscheint: Das sind für mich böhmischeDörfer. Tschechen und Slowaken sprechen hier beispielsweise von spanischen Dörfern, Bulgaren, Polen und Russen bemühen das Chinesische und das Englische verbleibt bei Shakespeare (That‘s Greek to me.). Für Niederländer ist Latein der Bezugspunkt (Dat is Latijn voor me.), für Schweden ist es Hebräisch (Det är hebreiska för mig.), Spanier können zwischen drei Sprachen
    wählen (esto es griego / chino / arábigo para mí). Derartige kontrastive Untersuchungen von Phraseologismen bieten spannende kulturhistorische Erkenntnisse.

    Literatur zur Einführung: Burger, H. (1998): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin. Burger, H./Buhofer, A./Sialm, A. (1982): Handbuch der Phraseologie. Berlin/New York. Fleischer, W. (1997): Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Tübingen. Földes, C. (1996): Deutsche Phraseologie kontrastiv. Intra- und interlinguale Zugänge. Heidelberg. Korhonen, J./Wotjak, B. (2001): Kontrastivität in der Phraseologie. In: Helbig, G./Götze, L./Henrici, G./Krumm, H.-J. (Hrsg.): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. Berlin, New York. (HSK 16.1.), 224 – 235.